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20. Juli 1944: Gedenken an das Hitler-Attentat

75 Jahre nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler wird in Potsdam in den kommenden Tagen bei mehreren Veranstaltungen an die Widerständler des 20. Juli 1944 erinnert.

Potsdam - Den Beginn macht am Freitag die Potsdamer CDU, die in diesem Jahr an den Wehrmachts-General und Stauffenberg-Vertrauten Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim erinnert. Treffpunkt ist 11 Uhr vor dem ehemaligen Haus der Familie in der Persiusstraße 12. Erwartet werden auch Familienmitglieder, der Enkel Götz Bachert Ritter Mertz von Quirnheim soll sprechen. 

Nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist die Gedenkveranstaltung des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr am Freitagnachmittag ab 14 Uhr in der Kirche Bornstedt. Die Soldaten gedenken des Todestags von Henning von Tresckow und der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, wie die Bundeswehr mitteilte. Erwartet werden auch Angehörige der Familie Tresckow. Die Gedenkansprache hält Wolfgang Huber, der frühere Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Eine ironisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Attentat ist am Samstag um 16 Uhr vor der Spielbank in der Henning-von-Tresckow-Straße zu erwarten: Dann lädt die linksalternative Initiative „Komitee für preußische Leichtigkeit“ zur „Kundgebung mit Erinnerungstheater“ ein.

Auch das Potsdam Museum gedenkt dem Attentat bei einer Führung durch die Informationsausstellung "Potsdam und der 20. Juli 1944". Die Ausstellung wird im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg gezeigt. Die Führung beginnt um 11 Uhr, sie wird geleitet vom Stadthistoriker Hartmut Knitter. Darin geht es um die Biografien der Beteiligten, wie Henning von Tresckow, Wehrmachtsoffizier und Mitverschwörer, der 1917 als Fahnenjunker in das 1. Regiment zu Fuß in Potsdam eintrat und später mit Fürsprache Hindenburgs in das berühmte Infanterie-Regiment 9 aufgenommen wurde. Von Tresckow war einer der ersten, der die Praktiken von Wehrmacht, SS und SD insbesondere in den besetzten Gebieten verurteilte. Treffpunkt ist am Ministerium, Henning-von-Tresckow-Straße 2-8.

Weiter geht es am 27. Juli um 15 Uhr mit einer Andacht in der Bornstedter Kirche, die die Garnisonkirchenpfarrerin Cornelia Radeke-Engst hält. Zum anschließenden Gespräch wird Quirnheims Nichte Gudrun Kluge erwartet.

Um 18 Uhr findet erstmals ein „Gottesdienst am Tisch“ in der Nagelkreuzkapelle, Breite Straße 7, statt. Dabei wird ein gemeinsames Mahl eingenommen. Erwartet wird auch Maria Luise Damrath, Tochter einer der letzten Pfarrer der Garnisonkirche, die über die Beteiligung ihres Vaters am Hitler-Widerstand berichtet.

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