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Widersprüchliche Beschlüsse: Streit um Feuerwehrstandort in Stahnsdorf geht weiter

Soll die neue Stahnsdorfer Feuerwehr in die Annastraße oder doch in das Landschaftsschutzgebiet in den Upstallwiesen? Bei der letzten Gemeindevertreterversammlung gab es widersprüchliche Beschlüsse.

Von Sarah Stoffers

Stahnsdorf - Die Gemeindevertreter in Stahnsdorf haben in ihrer Sitzung am Donnerstagabend mit jeweils knapper Mehrheit für zwei recht widersprüchliche Beschlüsse zum Feuerwehrstandort gestimmt: Die dringend benötigte neue Feuerwehr für Stahnsdorf wird demnach nicht auf der gemeindeeigenen Fläche an der Annastraße entstehen. Dennoch soll der Bebauungsplan für das Flurstück neben dem Gemeindezentrum für den Bau einer Feuerwehrwache geändert werden.

Streit um Standort geht weiter

Wie berichtet wird seit Jahren um den neuen Standort für die Feuerwehr gestritten. Wie Gegensätzlich die Ansichten der Fraktionen in der Gemeindevertreterversammlung zu dem Thema, wurde einmal mehr in den insgesamt drei eingereichten Anträgen zur Fläche in der Annastraße und dem Feuerwehrstandort deutlich: die Fraktionen CDU, SPD, Wir Vier und Die Linke wollen, das die Fläche für einen Bildungscampus, konkreter für eine neue Grundschule, freigehalten wird. Grund für den Antrag ist die bisherige Absage der Untere Naturschutzbehörde des Kreises Potsdam-Mittelmark für die Errichtung einer neuen Feuerwehr in den Upstallwiesen im Landschaftsschutzgebiet „Parforceheide“. Denn so lange die Gemeinde über eine eigene Fläche an der Annastraße verfügt, sieht die Behörde keinen dringenden Grund, für die neue Feuerwehr eine Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszulösen. Die Untere Naturschutzbehörde teilte jedoch mit, dass wenn die Gemeinde die gemeindeeigene Fläche dringend für eine Grundschule benötigen sollte, eine Befreiung für das Grundstück im Landschaftsschutzgebiet erfolgen könnte. Der Antrag für den Bildungscampus wurde mit elf Ja- zu zehn Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen angenommen.
Die Fraktionen Bürger für Bürger, B90/Grüne und Christian Kümpel hingegen wollen das Flurstück an der Annastraße für eine Grundschule und den Neubau einer Feuerwehr vorhalten. Sie hatten zudem gemeinsam beantragt, den Bebauungsplan für die Fläche an der Annastraße für eine Feuerwehrwache zu ändern. Ihr erster Antrag wurde abgelehnt. Auch hier war die Entscheidung knapp: elf votierten dafür, genauso viele dagegen, einer der Gemeindevertreter enthielt sich. Die Änderung des Bebauungsplans wurde hingegen mit zwölf Ja- zu neun Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen angenommen. Das Zünglein an der Waage spielten hierbei die Linken. Falls die Feuerwehr im Landschaftsschutzgebiet scheitern sollte, sei der Bau in der Annastraße vorbereitet, begründete der Linken-Fraktionsvorsitzende Harald Mushack die Entscheidung. Mit den Beschlüssen steht die seit Jahren sich hinziehende Standortsuche wieder am Anfang. 

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