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Zu viele Kinder, zu wenig Erzieher - vor allem im Krankheitsfall. Eine Mutter aus Potsdam kritisiert das.

© dpa

Werder (Havel): Bis Sommer reichen die Kitaplätze

Werder hat den einzigen Jugendclub zur Kita umgebaut. Für 2017/18 könnten aber dennoch 145 Plätze fehlen.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Eine gute Nachricht für Werderaner Eltern: Die Kita-Situation in der Stadt stellt sich momentan deutlich entspannter dar als noch im Frühjahr angenommen. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage den PNN mitteilte, konnten zu Beginn des Schuljahres alle Anmeldungen von Kindern berücksichtigt werden. Ursprünglich war von rund 70 fehlenden Plätzen die Rede.

Werder (Havel) investiert 510.000 Euro in den Umbau

Grund für die Entspannung: Im September konnte die Erweiterung der Kita „Stadtstrolche“ im Hohen Weg in Betrieb genommen werden. 510 000 Euro hat die Stadt in den Umbau mehrerer Räume investiert, in einem Teil davon war einst der Jugendclub untergebracht. Insgesamt sind 25 Hortplätze, vier Kita-Plätze sowie 19 Krippenplätze zusätzlich entstanden. Zudem hatte wie berichtet im Sommer die private Kita „Abenteuerland“ in den Havelauen ihren Betrieb mit 50 Plätzen aufgenommen.

Laut Stadtsprecher Henry Klix will Werder in den kommenden Jahren weitere 500 000 Euro in den Ausbau der Kita im Hohen Weg investieren. „Im kommenden Jahr sind für eine neue Heizungsanlage 150 000 Euro in den Haushaltsentwurf eingestellt“, so Klix. Bis 2019 soll es für 300 000 Euro energetisch saniert werden, zudem ist ein neuer Spielplatz geplant.

Starker Zuzug nach Werder - benötigte Kitaplätze könnten fehlen

Allerdings sind durch den starken Zuzug nach Werder – die Stadt hatte im vergangenen Jahr die Einwohnermarke von 25 000 geknackt – weitere Ausbauten nötig. Nach aktuellem Stand würden bis Sommer 2017 noch 145 Wünsche auf einen Kita-Platz nicht erfüllt werden können. Unklar sei jedoch, ob es sich dabei tatsächlich um 145 Kinder handelt, da sich Eltern womöglich bei mehreren Kitas beworben haben. Wie berichtet soll aber im September kommenden Jahres eine weitere kommunale Tagesstätte mit 100 Plätzen in der Adolf-Damaschke- Straße in Betrieb gehen, für die die städtische Wohnungsbaugesellschaft HGW Anfang September die Baugenehmigung bekommen hat. Für einen zweiten Neubau gleicher Größe, der auch von der HGW gebaut, aber nicht von der Stadt betrieben werden soll, sucht die Verwaltung nach PNN-Informationen derzeit noch nach einem Betreiber.

Als problematisch erweist sich indes die Suche nach neuen Räumen für den Jugendclub. Der Träger Job e.V. kann derzeit wie berichtet provisorisch Räume im Lehrlingswohnheim des Oberstufenzentrums nahe dem früheren Standort nutzen, ist mit der Situation dort jedoch unzufrieden. Wie Job-e.V.-Vorstand Thomas Lettow in einem Schreiben an die Stadt kritisiert, stehen dort nur zwei kleine Räume mit entsprechend geringen Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Es kämen deutlich weniger Jugendliche – unter anderem auch, weil man laut Hausordnung des Oberstufenzentrums das Gelände erst ab einem Alter von 14 Jahren betreten dürfe. Um Kontakt zu halten, sucht der zuständige Sozialarbeiter laut Lettow die Jugendlichen mehrmals pro Woche am Plantagenplatz in der Innenstadt auf. Lettow ruft in seinem Schreiben auch die Werderaner Stadtverordneten dazu auf, ihm mögliche Orte für die Jugendarbeit zu benennen.

Lösung für den Jugendclub gesucht

Im Rathaus ist das Problem bekannt. Nachdem sich erste Ideen für neue Räume zerschlagen hätten – nach PNN-Informationen war unter anderem geplant, den Jugendclub in den Räumen der evangelischen Kirche in der Adolf-Damaschke- Straße unterzubringen – wird dem Stadtsprecher Klix zufolge „intensiv an einer anderen Lösung gearbeitet“. So habe die Stadt für die Anmietung geeigneter Räume für den Jugendclub und das ebenfalls vom Job e.V. betriebene Familienzentrum 100 000 Euro in den Haushalt für 2017 eingestellt. Das Familienzentrum ist übergangsweise ins Seniorenzentrum Zernseehof in der Elsastraße gezogen.

Zudem sollen in den kommenden beiden Jahren weitere 100 000 Euro für einen eventuell nötigen Umbau der anzumietenden Räume im Haushalt eingeplant werden.

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