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Die Feuerwehr ist seit Freitagabend in einem Waldstück im Ortsteil Frohnsdorf bei Treuenbrietzen bei einem Waldbrand im Einsatz.

© Paul Zinken/dpa

Update

Waldbrand bei Treuenbrietzen: Evakuierung von Ortsteil wird vorbereitet

Hunderte Einsatzkräfte kämpfen bei Treuenbrietzen gegen einen Waldbrand. Die Evakuierung eines Gemeindeteils wird vorbereitet. Die Luftwaffe hilft mit Löschflügen.

Treuenbrietzen - Wegen des Waldbrandes bei Frohnsdorf nahe Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) wird seit Samstagabend die mögliche Evakuierung des Ortsteils Tiefenbrunnen vorbereitet. Dazu habe sich die Einsatzleitung "aufgrund der zunehmenden Rauchentwicklung" entschieden, teilte Kai-Uwe Schwinzert, Sprecher der Kreisverwaltung, am Abend mit. "Die aktuellen Windverhältnisse haben zu einer Ausweitung des Einsatzgebietes geführt, sodass aus Vorsichtsgründen die Möglichkeit besteht, dass die Einwohner Tiefenbrunnens vorübergehend evakuiert werden müssen", so Schwinzert. . Die Polizei werde im Evakuierungsfall die Betroffenen direkt aufsuchen. Sie könnten dann in der Treuenbrietzener Stadthalle Unterkunft finden.

Potsdamer Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten.
Potsdamer Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten.

© Christian Guttmann/dpa

Auch die Bundeswehr unterstützt die Brandbekämpfung seit Samstagabend mit Löschflügen. Der Landkreis habe einen entsprechenden Amtshilfeantrag gestellt, teilte die Luftwaffe über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Beteiligt sind auch Soldat:innen des Kreisverbindungskommandos Potsdam-Mittelmark.

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Beim Kampf gegen das am Freitagabend ausgebrochene Feuer hatte es am Samstag zunächst nach einem Erfolg ausgesehen. Das Feuer konnte von zweiweise 60 Hektar auf 42 Hektar eingedämmt werden, wie Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg, auf Anfrage am Samstagvormittag erklärt hatte. Eine Brandschutzeinheit aus dem Havelland mit 200 Kräften sei am Vormittag zur Entlastung der Feuerwehrleute vor Ort eingetroffen, sagte Engel. Ab Mittag sollte ein Löschhubschrauber zur Unterstützung der Brandbekämpfung aus der Luft eingesetzt werden. Weil die Hubschrauber auch Wasser aus dem Baggersee entnehmen sollten, warnte die Gemeinde mögliche Badegäste davor, sich gleichzeitig im Wasser aufzuhalten. Der Waldschutzbeauftragte Engel hatte zudem schon am Morgen gewarnt, dass Windböen das Feuer auch wieder entfachen könnten. 

Landesweit gilt die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe  

Die Löscharbeiten werden erschwert, da es sich bei der Waldfläche auch um Kampfmittelverdachtsgebiet handelt. Am Samstag galt landesweit die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe 5. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat die Einsatzleitung übernommen.  Auch in der Nacht waren zahlreiche Einsatzkräfte aus der Region vor Ort gewesen, auch die Feuerwehr Potsdam rückte aus, die Wasserwerfer der Brandenburger Polizei wurden eingesetzt.  "Vielen Dank an alle Hilfsorganisationen, die bei diesen hohen Temperaturen über ihre Grenzen gehen", schrieb der Katastrophenschutz des Landkreises bei Facebook. Und: "Wir befinden uns derzeit zum Waldbrand an derselben Stelle wie auch 2018. Danke an die Einwohner, die uns hier fleißig unterstützen."

Weitere Brände in der Region am Samstag  

Die Leitstelle der Feuerwehr in Brandenburg/Havel meldete am Samstagnachmittag weitere Brände. So gerieten in Jühnsdorf (Teltow-Fläming) rund 160 Kubikmeter Kompost in Brand. Das Feuer sei gelöscht, sagte der Sprecher. Die Nachkontrollen würden aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. In Lüdendorf bei Treuenbrietzen gerieten 3 Hektar Wald in Brand. In Radeland, einem Ortsteil der Stadt Baruth/Mark, brannte ebenfalls der Wald. Kurz vor der Siedlungsgrenze konnte das Feuer gestoppt werden. Auch im Bereich Altes Lager, einem Ortsteil der Gemeinde Niedergörsdorf, wurden Feuerwehrleute zu einem Feuer gerufen. Diese Brände seien unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht, sagte der Sprecher.

Erst 2018 wurden bei einem Waldbrand in Treuenbrietzen rund 400 Hektar Wald zerstört. Mehrere Tage lang wüteten Flammen in dem Waldstück südwestlich von Berlin. Aufgrund des Großbrandes mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen. Am Freitagabend hatte die Kreisverwaltung gehofft, dass diesmal keine Evakuierungen nötig sein werden. (mit dpa)

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