zum Hauptinhalt

Von Gerold Paul: Werder in der Feuertaufe

Künstleraustausch mit Partnerstädten wird wahr

Werder (Havel) - Nächste Woche ist es endlich so weit, das erste Internationale Pleinair der Stadt Werder beginnt am Freitag mit der Ankunft teils weit gereister Gäste. Die Erfinder alter Städtepartnerschaften hatten ja von Anfang an Worte wie „Kulturaustausch“ in ihre Amtspapiere geschrieben, freilich blieb das lange Zeit eher Theorie.

Dank einer mutigen Kulturpolitik und eines beherzten Kurators geht man auf dem Werder nun in praxi daran, den Städtepartnerschaften mit dem polnischen Tczew und mit Birzai, Litauen, ein Jedermann erkennbares Gesicht zu geben. Aus alten Verbindungen kommt auch das westdeutsche Oppenheim partnerschaftlich dazu. Insgesamt fünf Gäste also werden vom 12. bis zum 21. Juni zusammen mit sechs Künstlern aus dem Ort ihren Beitrag zum Thema „Werder – Stadt und Mensch in Bewegung“ suchen, obwohl doch „Ruhe“ die erste Bürgerpflicht ist.

Zur menschlichen Seite dieser Idee zählt auch die Unterbringung der Gäste bei Privat oder Kollege. Die Stadt spendiert Übernachtung, Essen und ein Rahmenprogramm. Für Anfahrt und Material sind die Bildenden selber zuständig. Außerdem wird das „Kunstgeschoss“ im Schützenhaus für sie zum „Großraumatelier“ und zu einer Begegnungsstätte umgebaut, ab dem 20. Juni nimmt es dann für einen Ausstellungsmonat die fertigen Bilder auf.

Der Maler Frank W. Weber, als Kurator der Stadtgalerie an den Vorbereitungen dieser ersten „Arbeitswoche“ federführend beteiligt, hält bis zum Ausstellungsabschluss Mitte Juli alle Fäden in der Hand. Für ihn wird das Ereignis genauso eine Feuertaufe wie für Stadt und Akteure – vielleicht für mögliche Folgen in spe. Nächste Woche werden im Ort die Plakate gehängt. Die Künstler selbst sind bei ihren Erkundungsgängen durchs Stadtgebiet mit einem Button ausgestattet, damit man sie erkennt – und die Städtepartnerschaft auch wirklich ein Gesicht hat. Für Einheimische und ihre Gäste. Es ist also nicht übertrieben, wenn man dieses Ereignis als reine Gipfelstürmerei in Sachen Kulturpolitik, Kunst und Kultur bezeichnet, das erste Pleinair berücksichtigt alles zusammen.

Gerold Paul

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false