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Ein Unbekannter hat sich in der Nacht zum Sonntag an den beiden Tieren in einem Stall in Teltow vergangen. (Symbolbild).

© Friso Gentsch/dpa

Verstoß gegen Tierschutz: Mann missbraucht Stute und Fohlen

Ein Unbekannter hat sich in der Nacht zum Sonntag in Teltow an einer trächtigen Stute und ihrem Fohlen vergangen. Der Tatverdächtige flüchtete in Richtung S-Bahnhof Teltow.

Von Sarah Stoffers

Teltow - Eine bizarre Straftat hat sich am Wochenende in Teltow zugetragen: Ein Unbekannter hat sich am vergangenen späten Samstagabend sexuell an einer trächtigen Stute und einem Fohlen vergangenen. Die Tiere wurden offenbar zuvor betäubt. Die Stute wurde bei dem Übergriff schlimm verletzt. Die „Märkische Allgemeine Zeitung“ hatte als erstes über den Vorfall berichtet.

Der Verdächtige wurde dank einer Kamera bei seiner Tat entdeckt

Die beiden Tiere der Pferdezüchterin Katrin Stiasny sind in den Ställen des Teltower Vogelparks und Streichelzoos untergebracht. Stiasny hat im Stall eine Videokamera installiert, die Bilder an ihr Smartphone schickt. So kann die 40-Jährige jederzeit schauen, ob es der Mutter und ihrem Fohlen gut geht. Am Samstag sei es allerdings nur Zufall gewesen, dass sie und ihr Mann noch so spät wach waren und sie kurz vor Mitternacht noch einmal über ihr Handy nach dem Rechten sah. „Da habe ich eine Person in der Box gesehen“, erzählt Stiasny. Zuerst habe sie gedacht, jemand wolle nur einmal die Pferde streicheln. „Bis ich sah, was er da eigentlich tut“, so Stiasny. 

Sie und ihr Mann wohnen nur wenige Minuten von dem Stall entfernt. Sofort eilten die beiden zu den Pferden, berichtet Stiasny den PNN. Ihr Mann habe dem Tatverdächtigen laut zugerufen: „Ich weiß, dass du da bist. Ich weiß, was du getan hast.“ Der Unbekannte hatte sich offenbar beim Transporteranhänger der Pferde versteckt, denn von dort aus sei er dann los gerannt, so die Pferdezüchterin. Bei seiner Flucht in Richtung S-Bahnhof Teltow fiel der Tatverdächtige in Brombeerbüsche und Brennnesseln. Stiasny geht daher davon aus, dass er einige Verletzungen davongetragen haben muss. Auf einem Nachbargrundstück löste der Flüchtende noch einen Bewegungsmelder aus, so dass Stiasnys Ehemann den Tatverdächtigen kurz im Licht sehen konnte. Der Mann hat blonde, halblange Haare, ist rund 1,80 Meter groß und leicht untersetzt. Vermutlich ist er zwischen 30 und 40 Jahre alt. In der Tatnacht trug er ein blaues T-Shirt und eine graue, knielange Hose. Nach Angaben der Züchterin hat der Verdächtige offenbar rechts am Hals eine Tätowierung.

Schwer verletzte Stute könnte Embryo verlieren

Das Ehepaar rief noch in der Nacht die Polizei und eine Tierärztin. Beide Pferde wirkten benommen, sagt Stiasny. Sie und auch die Tierärztin gehen davon aus, dass den Tieren ein Betäubungsmittel verabreicht wurde, um sie still zu halten. Die Polizei machte Abstriche bei den beiden Pferden, an der trächtigen Brandenburger Zuchtstute wurden Spermaspuren gefunden. Am Dienstag hat die Tierärztin die Mutter und ihr Fohlen noch einmal eingehender untersucht. Die trächtige Stute hat schwere Hämatome im Vaginalbereich, die bis zum Gebärmutterhals führen. Wegen der schweren Verletzungen kann es sein, dass die Stute ihr Embryo verliert. Das werde sich in den nächsten fünf Tagen zeigen, sagt Stiasny. Das Fohlen wurde offenbar anal missbraucht und hat nicht so schwere Verletzungen davongetragen. Der Täter hat dafür offenbar zuvor ein Klistier verwendet. Die Tierärztin habe auch Blutproben entnommen, um festzustellen, wie die beiden Pferde betäubt wurden, so Stiasny.

Züchterin will andere Pferdebesitzer warnen

Die Polizei hat eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Wie eine Pressesprecherin der zuständigen Polizeidirektion West auf Anfrage gegenüber den PNN mitteilte, dauern die Ermittlungen aktuell weiter an. Stiasny hat über Facebook andere Pferdebesitzer vor dem Tatverdächtigen gewarnt. Außerdem baut sie die Schutzmaßnahmen in den Ställen  mit weiteren Kameras sowie einer neuen Lichtanlage mit Bewegungsmelder weiter aus. Stiasnys Wunsch: „Ich hoffe, dass der Täter bald geschnappt wird.“

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