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Der traditionelle Hotel- und Gaststättenbetrieb am Stahnsdorfer Hof soll nach den Plänen der Gemeinde fortgeführt werden. 

© Andreas Klaer

Traditionsgaststätte: Stahnsdorfer Hof soll fortgeführt werden

Der Standort der Traditionsgaststätte soll als Sondergebiet für Hotellerie, Gastronomie und Kultur ausgewiesen werden. Damit will die Gemeinde die Zukunft des Areals sichern.

Von Sarah Stoffers

Stahnsdorf - Die Traditionsgaststätte Stahnsdorfer Hof soll auch weiterhin als Hotel, für Gastronomie oder Kultur genutzt werden. Das sieht zumindest eine aktuelle Beschlussvorlage vor, die von Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) gemeinsam mit der Abteilung Kommunale Planung und Entwicklung für die Gemeindevertreterversammlung am Donnerstag eingebracht wurde. Für das Areal soll demnach der Bebauungsplan Nr. 18 „Stahnsdorfer Hof“ aufgestellt werden, der die Flächen an der Wilhelm-Külz-Straße und Ruhlsdorfer Straße als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Hotel, Gastronomie und Kultur“ ausweisen soll.

Der Stahnsdorfer Hof ist zurzeit nicht für Gastronomie geeignet

Ähnlich wie bei der Waldschänke in Stahnsdorf ist die Zukunft der Traditionsgaststätte bislang ungewiss: Wie berichtet hatten die beiden Betreiber, Thorsten Poredda und seine Partnerin Martina Köthur, Ende Juni dieses Jahres nach zehn Jahren ihren Pachtvertrag gekündigt. Nach eigenen Angaben konnten sie sich mit den Eigentümern nicht über die künftigen Mietkonditionen einigen. Seit Anfang Juli steht das Gebäude leer.

Wie Gemeindesprecher Stephan Reitzig auf PNN-Anfrage erklärte, sei der Stahnsdorfer Hof nach Angaben der Eigentümer in seinem jetzigen Zustand nicht für die Nutzung einer Gastronomie geeignet und daher seitens der Besitzer keine weitere Vermietung als Lokal vorgesehen. Wie baufällig der Stahnsdorfer Hof genau ist, konnte die Gemeinde am Montag nicht beantworten. Doch sei eine Sanierung für die Eigentümer nach deren Einschätzung wirtschaftlich nicht realisierbar. Die Idee des Bürgermeisters, die Tradition eines Gastronomie- und Hotelbetriebs an dem Standort zu bewahren, hätten die Eigentümer sympathisch gefunden, so Reitzig. Wer die Besitzer sind, dazu wollte sich die Gemeinde nicht äußern. Sie sollen aus der Region kommen.

Die Tradition soll weitergeführt werden

Einen Bebauungsplan hält die Gemeinde für nötig, um bei der künftigen Entwicklung der Fläche mitreden zu können. Zwar hätten die Eigentümer noch keine konkreten Pläne, was mit dem Grundstück in der Zukunft geschehen soll, doch ohne einen entsprechenden Bebauungsplan könnten auf dem Areal auch Tankstellen, Discounterbauten oder Gewerbebetriebe entstehen, erklärte Reitzig. 

Für die Gemeinde sei der Standort jedoch städtebaulich prägend, so Reitzig. „Der Stahnsdorfer Hof ist das Eingangstor zur Gemeinde.“ Die Tradition eines Hotels- und Gaststättenbetriebs an dem Ort solle daher weitergeführt und eine ansprechende Gestaltung ermöglicht werden. Dafür soll der Bau eines „neuen“ Stahnsdorfer Hofs ermöglicht werden, so Reitzig. Denn ob eine Nachnutzung für die alte Traditionsgaststätte gefunden wird oder gar ein komplett neues Gebäude entsteht, sei noch völlig offen.

Gemeinde will auf potentielle Betreiber zugehen

Übernehmen wird die Gemeinde den Stahnsdorfer Hof wohl nicht: Die Gemeinde habe in erster Linie die Aufgabe, sich um ihre Schulen und Kitas sowie andere eigene Liegenschaften wie die Waldschänke oder die Villa Pardermann in der Ruhlsdorfer Straße 1 zu kümmern, erklärte Reitzig. „Gleichwohl wollen wir Brücken bauen, damit eine Nachnutzung stattfinden kann.“ So werde die Wirtschaftsförderung der Gemeinde auf potenzielle Betreiber aus der Hotel- und Gastronomiebranche sowie dem Kulturbereich zugehen, kündigte Reitzig an. 

Um für die angestrebte Entwicklung genügend Planungszeit zu haben, soll außerdem eine Veränderungssperre für den Geltungsbereich des Bebauungsplans beschlossen werden. Eine entsprechende Satzung hatte Rathauschef Albers für die Sitzung am Donnerstag bereits eingereicht. 

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