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Teltow: Zusätzlicher Streitschlichter

Teltow will eine zweite Schiedsstelle einrichten. Dazu soll die Stadt in zwei Bezirke geteilt werden.

Teltow - Zu viel für einen: In der Stadt Teltow soll es ab dem kommenden Jahr eine zweite offizielle Schiedsperson geben, um die Vielzahl der aufkommenden Anfragen besser zu bewältigen. Bisher wird die Teltower Schiedsstelle, die in privaten Streitfällen zur Schlichtung angerufen werden kann, von Michael Seifert geleitet. Er war Anfang des Jahres in das Amt gewählt worden. Sein Stellvertreter ist Wolfgang Wischnewski. Der 61-jährige Vorruheständler war Mitte Februar von den Stadtverordneten für die nächsten fünf Jahre zu Seiferts Stellvertreter berufen worden. Er wolle im Ruhestand nicht untätig sein und sich für das Gemeinwohl der Stadt einsetzen, sagte er.

Aus rechtlichen Gründen könne Wischnewski bisher aber nur tätig werden, wenn Schiedsmann Seifert verhindert ist. Die neue Regelung würde nunmehr dazu führen, dass der bisherige Schiedsmann entlastet würde, während sein Stellvertreter häufiger und offiziell zum Einsatz käme, so Stadtsprecherin Andrea Neumann.

Geplant ist nun, die Stadt Teltow zum Jahreswechsel in zwei Gebiete aufzuteilen. Die „Schiedsstelle Stadt Teltow I“, die sich vor allem über die nordöstlichen Wohngebiete von der Neuen Wohnstadt bis nach Sigridshorst und den Regionalbahnhof erstreckt, soll weiterhin von Michael Seifert betreut werden. Das übrige Stadtgebiet mit der Bezeichnung „Schiedsstelle Teltow II“ könne nach einer Beschlussvorlage der Verwaltung dem bisherigen Stellvertreter Wolfgang Wischnewski übertragen werden, der diese dann ehrenamtlich leitet. So könne eine möglichst gleichmäßige Aufteilung der Schiedsfälle erreicht werden. Zudem schreibe das Schiedsstellengesetz vor, dass ein Schiedsstellenbereich nicht mehr als 10 000 Einwohner umfassen soll. Teltow zählt aktuell schon mehr als 26 000 Einwohner.

Im vergangenen Jahr seien in der Teltower Schiedsstelle 24 offizielle Verfahren bearbeitet worden, so die Stadtsprecherin. Hinzu kämen etliche „Tür- und Angel-Geschäfte“, Fälle also, die schon in einem kurzen Gespräch gelöst werden können oder in denen zumindest ein weiterführender Rat erteilt werden kann.

Neue Stellvertreter sollen die beiden Schiedsleute nicht bekommen. Nach dem am heutigen Montag vom Hauptausschuss zu diskutierenden Papier sollen sich die beiden Schiedsmänner im Bedarfsfall gegenseitig vertreten.

Vor allem in festgefahrenen Konfliktsituationen zwischen Nachbarn, bei übler Nachrede oder bei Sachbeschädigung werden die Schiedsleute um Hilfe gebeten. Ziel ist es, die zivil- und strafrechtlichen Streitigkeiten möglichst unbürokratisch und ohne Gerichtsbeihilfe beizulegen. 

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