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Veränderungsbedarf: Die Rettungswache in der Teltower Moldaustraße wird zu klein. 

© Büro Sibylle Kuschel

Teltow: Rettungszentrum könnte kommen

In Teltow steigt der Druck auf Rettungsdienst und Feuerwehr. Eine aktuelle Studie zeigt: Eine zentrale Wache wäre möglich.

Teltow - Die Feuerwache in Teltow könnte in naher Zukunft erweitert werden. Eine Machbarkeitsstudie des Stahnsdorfer Architekturbüros Sibylle Kuschel kommt zu dem Schluss, dass der Hof genug Raum für die Anforderungen von Feuerwehr und Rettungsdienst bietet. Vergangene Woche wurde die Studie in der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt.

Hintergrund: Der Platz für die aktuelle Rettungswache in der Moldaustraße in Teltow wird zu klein. Der dritte, im April 2016 angeschaffte Rettungswagen steht bereits jetzt in der Potsdamer Straße. Ebenso ein Krankentransporter. Die Feuerwehr hat ihrerseits bereits Gerät bei der ebenfalls an der Potsdamer Straße angesiedelten Polizei untergestellt. Die wachsende Stadt im Berliner Speckgürtel verzeichnet seit Jahren wachsende Einsatzzahlen bei Feuerwehr und Rettung.

Teltows Bürgermeister wünscht sich Standort mit Polizei und Feuerwehr 

Auch beim Träger des Rettungsdienstes, dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, ist der Bedarf angekommen. Der Landkreis teilte auf Anfrage mit: „Durch die Erweiterung des Rettungsdienstes im Bereich Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf (TKS) ist es erforderlich, auch die Rettungswache zu erneuern.“

Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) sieht in der Notlage eine Chance für eine Idee, die er nach eigenen Angaben schon länger mit sich herumträgt: Nämlich einen Rettungsdienststandort zu schaffen, „wie er sich meiner Einschätzung nach gehört“ – mit Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst an einem Ort. Das sei wirtschaftlich sinnvoll, so Schmidt. Und im Einsatzfall würde sich die räumliche Nähe sicherlich positiv auswirken.

Bei der Feuerwehr Teltow sieht man das ähnlich. Christian Pude, stellvertretender Stadtwehrführer, hält die Idee für sinnvoll und verweist beispielsweise auf die gemeinsame Ausbildung und Fortbildung. „Wir arbeiten eng zusammen.“ Die Feuerwehr und die Rettungsdienste wurden in die bisherigen Planungen miteinbezogen und durften Wünsche äußern, die in die Machbarkeitsstudie einflossen. Pude: „Wir könnten auf jeden Fall auch noch Kapazitäten brauchen.“

Landkreis könnte sich bei der Stadt Teltow einmieten

Die bekommt die Feuerwehr dann auch in dem Entwurf. Der sieht vor, den Hof, der derzeit von drei Seiten bebaut ist, ganz zu umschließen. Das südliche Gebäude mit Schlauchturm würde verlängert werden und um einen Anbau im Osten ergänzt. Der Plan sieht vor, dass dort neben der Rettungswache auch Platz für weitere Stellplätze, die Jugendfeuerwehr, Werkstätten und Lager sowie Schulungs- und Verwaltungsräume wäre. Für die Rettungswache sind ebenfalls Garagen, Schulungs- und Verwaltungsräume sowie Ruhe- und Aufenthaltsräume vorgesehen. Auch für Umkleiden soll Platz sein. Außerdem sind für „perspektivisch angedachte Erweiterungen“ der Rettungswache weitere Flächen ausgewiesen.

Das Grundstück gehört der Stadt. Die würde gegebenenfalls auch selbst bauen. Der Landkreis wäre dann mit der Rettungswache Mieter. In Beratungsgesprächen, die Ende vergangenen Jahres stattfanden, stieß das Konzept bei Landkreis und Vertretern der Rettungswache offenbar auf Wohlwollen. Die Rettungsdienst Potsdam-Mittelmark gGmbH des Deutschen Roten Kreuzes betreibt die Rettungswache im Auftrag des Landkreises.

Kreistag muss grünes Licht geben

Die Machbarkeitsstudie zeigt nun zunächst, dass die Umsetzung des Vorhabens möglich wäre. „Der Baugrund ist für die geplante Maßnahme grundsätzlich geeignet“, heißt es in dem öffentlich im Sitzungsportal der Stadt Teltow zugänglichen Dokument. Alttanks, alte Leitungen und „lokale Tragfähigkeitsdefizite“ müssten allerdings berücksichtigt und weitere Sondierungsbohrungen durchgeführt werden. Auch, dass auf dem Hof trotz neuer Bebauung genügend Platz für die Fahrzeuge zur Verfügung steht, wurde in der Studie untersucht.

Nachdem die Machbarkeit festgestellt wurde, geht es nun um den politischen Willen. Der scheint vorhanden zu sein. Die Stadt Teltow müsste jetzt zunächst einen Grundsatzbeschluss fassen und dann die baurechtlichen Grundlagen schaffen. Auch der Kreistag muss sein Okay geben. Der will nun den „weiteren Weg prüfen und festlegen“, wie es hieß.

Rettungsdienst: Aufgaben im Landkreis bis 2019 vergeben

Bürgermeister Thomas Schmidt will jedenfalls in Abstimmung mit dem Landkreis noch vor Ende des Jahres das Projekt von den Stadtverordneten absegnen lassen. Dann könne man im kommenden Jahr die finanziellen Dinge klären. Folgen müsste etwa ein Architektenwettbewerb. Der Prozess werde sicherlich mindestens noch ein bis zwei Jahre dauern, hieß es. Die Aufgabe des Rettungsdienstes ist im Landkreis bis Ende 2019 fest vergeben. Vielleicht ergibt sich dann noch einmal eine neue Situation.

Martin Anton

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