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Teltow bezuschusst Schulessen: Eltern sollen maximal zwei Euro bezahlen

Teltow – Qualität hat ihren Preis. Dennoch soll das Mittagessen für Grundschüler in Teltow bezahlbar bleiben.

Teltow – Qualität hat ihren Preis. Dennoch soll das Mittagessen für Grundschüler in Teltow bezahlbar bleiben. Mit einem Zuschuss von rund 130 000 Euro bis 173 000 Euro pro Jahr will die Stadt dafür sorgen, dass Eltern sich die warme Mahlzeit für ihr Kind auch weiterhin leisten können. Die Eltern sollen maximal zwei Euro pro Essen zahlen – obwohl die Qualitätsanforderungen gestiegen sind. Die Stadt will pro Portion gut einen Euro drauflegen. Nach intensiver Diskussion in den Fachausschüssen hat sich der Hauptausschuss zuletzt auf diesen Schritt verständigt. In der nächsten Woche wird die Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich eine entsprechende Satzungsänderung auf den Weg bringen.

Teltow hatte vor gut drei Jahren die Qualitätsstandards und Vorgaben für Dienstleister in der Essensversorgung erhöht, nachdem es an mehreren Schulen und Kitas in Ostdeutschland zu heftigen Brechdurchfällen aufgrund verseuchter Tiefkühlerdbeeren aus China und in Folge zu einer Debatte um gesunde Kinderkost gekommen war. Die Stadt reagierte damit auf die Vorfälle, obwohl mit dem Hort im Mühlendorf nur eine Einrichtung von dem Unternehmen Sodexo beliefert worden und das Ausmaß der Erkrankungen in Teltow selbst gering gewesen war.

Die neuen Standards waren von einer Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda 21 in Zusammenarbeit mit der Verwaltung entwickelt worden. Sie gingen punktuell sogar über die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hinaus, heißt es. „Die gesunde Ernährung der Kinder in der Schule hat für die Stadt seit Jahren eine elementare Bedeutung“, so Michael Belkner, Fachbereichsleiter Soziales der Stadt Teltow.

Mit der höheren Qualität stieg jedoch auch der Portionspreis. Zudem schlagen sich erhöhte Personalkosten durch den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn nieder. Aktuell sind 3,11 Euro pro Essen zu bezahlen, der bisher gezahlte Portionspreis lag bei 2,60 Euro. Das waren bereits 40 Cent mehr als vor der Qualitätsoffensive. Den Eltern sei es zunehmend schwerer gefallen, das Geld für die Schülerverpflegung aufzubringen. Um allen Kindern die Teilnahme an der Mittagsversorgung zu ermöglichen, sei die direkte Bezuschussung der Kosten unumgänglich, so Belkner.

Für die Eltern von Teltows Grundschülern könnte es nun sogar noch günstiger werden. Bei einer Deckelung der Kosten auf maximal zwei Euro, wie sie in der Beschlussvorlage vorgesehen ist, würde ihr Anteil um 60 Cent pro warmer Mahlzeit sinken. Solveig Schuster

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