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Teltow: Bauarbeiten auf früherem Lüpertz-Areal gestoppt

Teltow - Der geplante Mehrgeschosser auf dem von Maler Markus Lüpertz verlassenen Grundstück in der Kanada-Allee ist nun doch ein Fall für die Bauaufsicht geworden. Nach eigenen Angaben waren Mitarbeiter der Behörde am Freitag vor Ort und stoppten das Vorhaben.

Teltow - Der geplante Mehrgeschosser auf dem von Maler Markus Lüpertz verlassenen Grundstück in der Kanada-Allee ist nun doch ein Fall für die Bauaufsicht geworden. Nach eigenen Angaben waren Mitarbeiter der Behörde am Freitag vor Ort und stoppten das Vorhaben. Denn obwohl der Bau noch nicht genehmigt ist, lässt der künftige Bauherr, die Kanada-Allee Projektentwicklungs GmbH, auf dem Grundstück offenbar weiter unbeirrt tiefe Löcher in den Boden graben. Laut Anwohnern waren die Bauarbeiter, nachdem sie Künstleratelier und Reste des Fundamentes, auf dem es fußte, beseitigt hatten, inzwischen dazu übergegangen, Vorbereitungen für die beabsichtigte Tiefgarage zu treffen. Wie Landkreissprecher Kai-Uwe Schwinzert bestätigte, hat auch die Bauaufsicht festgestellt, dass die Arbeiten bereits über das zulässige Maß hinausgingen. Der Bauherr sei aufgefordert worden, die Arbeiten einzustellen, lediglich sichern dürfe er die Baugrube noch.

„Es ist alles geregelt“, beschwichtigt indes der Chef der Kanada-Allee Projektentwicklungs GmbH, Safet Taljevic. Das Unternehmen habe zunächst die Halle demontiert, für 25 000 Euro Müll entsorgt und drei Meter tiefe Fundamente aus der Erde geholt, betonte er. Die Aufregung kann er nicht nachvollziehen. „Wir räumen noch die Erde weg und warten auf die Genehmigung“, sagte er. Die Anwohner sind weiter skeptisch. Auch gestern noch soll vor Ort gebaggert worden sein. Sie klagen über Lärm, Schmutz und Erschütterungen durch die Grabungen. Doch nicht nur die Eile des Bauherrn überrascht, auch die Größe des geplanten Baus beunruhigt die Teltower, die ob des rasant fortschreitenden Projektes die Gründung einer Bürgerinitiative erwägen.

Wie berichtet soll auf dem Grundstück ein Mehrgeschosser nach Entwürfen des kanadischen Immobilien-Königs Robert J. Campeau entstehen, der nach dem Mauerfall nach Teltow gekommen war und vor Ort auf der riesigen Brache am Berliner Stadtrand blühende Landschaften und einen Wohnpark versprach. Er übernahm sich jedoch und zog sich später aus dem Projekt zurück. Unmittelbar gegenüber den beiden Towern, die als Erstes Mitte der 90er-Jahre im Mühlendorf entstanden waren, und inmitten kleiner Reihenhäuser sollen nun zwei weitere durch eine Geschäftszeile verbundene fünfgeschossige Türme mit insgesamt 46 Wohnungen inklusive Tiefgarage entstehen.

Vor wenigen Monaten hatte Maler Markus Lüpertz das Grundstück am Ende der Kanada-Allee verlassen, das ihm seinerzeit die DesignBau (heutige Deutsche Eigenheim) für sein imposantes Atelier überlassen hatte (PNN berichteten). Im Oktober begann der künftige Bauherr mit den Arbeiten auf dem Grundstück, zog einen Zaun um das Areal, beräumte es und grub die Fundamente aus. Ein Antrag auf Baugenehmigung ging laut Bauaufsicht Mitte November bei der Behörde ein. Die Stadt Teltow, die eine Woche später von den Planungen erfuhr, hat sich bislang noch nicht mit dem Bauvorhaben befasst. Allerdings gingen derzeit auch in der Verwaltung Beschwerden über den Bau ein, so Stadtsprecherin Andrea Neumann. Zu Beginn des neuen Jahres wird der Bauplan Thema in den städtischen Gremien sein, zuerst am 11. Januar im Bauausschuss. Nach Angaben des Landkreises werde die Bauaufsicht derweil weiter ein Auge auf die Baustelle haben. Sollte der Bauherr weiter gegen die Auflagen der Behörde verstoßen, werde dies geahndet, sagte Landkreissprecher Schwinzert. Wie, ließ er aber zunächst offen.

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