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Gut abgedeckt sind die Spargelfelder bei Klaistow. Dort soll in wenigen Tagen geerntet werden.

© Sebastian Gabsch

Spargelernte trotz Corona: Beelitzer ernten bald erste Stangen

Bisher sind alle Erntehelfer aus Rumänien und Polen nach Beelitz durchgekommen. Im Beelitzer Hofladen kaufen schon mehr Menschen ein als sonst.

Von Enrico Bellin

Beelitz - Trotz geschlossener Grenzen sind bisher genügend Helfer für die nächste Woche beginnende Spargelernte eingetroffen. Das bestätigten die Beelitzer Spargelbauern Ernst-August Winkelmann und Jürgen Jakobs am Sonntag den PNN. "Bisher gab es bei der Einreise noch keine Probleme", so Winkelmann, der den großen Spargelhof in Klaistow betreibt. Am Mittwoch werde eine große Gruppe von rund 300 Erntehelfern aus Rumänien und Polen erwartet. Winkelmann rechnet bislang damit, dass sie trotz der Grenzschließungen wegen des Coronavirus etwa in Tschechien durchkommen. Auch könne man aus Polen ja noch immer ausreisen. Nur die Einreise in das Land ist Ausländern seit Mitternacht nicht mehr gestattet. 

Am Wochenende gibt es erste Spargelstangen

Erste Stangen des Edelgemüses sollen am kommenden Wochenende in den Verkauf gehen, größere Mengen dann Ende März. Am 26. März ist die Saisoneröffnung des Spargelhofes geplant. Am Montag soll Winkelmann zufolge entschieden werden, ob sie um eine Woche verschoben wird. "Wenn wir öffnen, werden wir die Tische weiter auseinanderstellen und auch mehr Desinfektionsmöglichkeiten schaffen", so der Spargelbauer. Allerdings sei der Hof sehr weitläufig, so dass Platz zwischen den Besuchern sei.

Mehr Menschen kaufen im Hofladen

Bereits geöffnet ist der Hofladen von Jürgen Jakobs in Beelitz, Spargel gibt es dort aber noch nicht. "Es kaufen aber deutlich mehr Menschen als sonst ihr Obst und Gemüse bei uns im Hofladen, weil sie keine großen Supermärkte mehr betreten wollen", sagte Jakobs den PNN. Jakobs Hof in Schäpe soll spätestens Ende März öffnen. "Ich hoffe, dass die Hofläden und Hofrestaurants auch geöffnet bleiben dürfen, um die Bevölkerung zu versorgen."

Um Beelitz werden 2500 Erntehelfer benötigt

Jakobs hat versucht, die Einreise der Erntehelfer soweit wie möglich nach vorn zu verlagern. Bisher habe das auch bei ihm geklappt, so der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins. Man müsse nun sehen, wie es angesichts weiterer möglicher Grenzschließungen in den nächsten Tagen verläuft. In der kommenden Woche rechnet er mit der Ankunft von 130 Erntehelfern. Die Betriebe in und um Beelitz würden pro Saison rund 2500 Erntehelfer benötigen, landesweit seien es 5000. "Etwa 85 Prozent der Helfer kommen aus Rumänien, der Rest aus Polen", so Jakobs. Nur wenige Höfe setzten vereinzelt auch Helfer aus Kroatien ein. 

Ernte soll wie geplant anlaufen

Theoretisch haben die Bauern die Möglichkeit, die Spargelernte hinauszuzögern, indem sie die Folie von den Dämmen nehmen. Dann würde es darin kälter, die Stangen würden nicht so schnell wachsen. In Beelitz passiert das Jakobs zufolge derzeit aber nicht, da alle mit dem Eintreffen der Erntehelfer rechnen. Auch Jakobs geht davon aus, dass in den nächsten Tagen die ersten Stangen gestochen werden können bei angesagten Temperaturen von 17 Grad Celsius am Mittwoch. Offiziell wird die Saison wie berichtet am 7. April in kleiner Runde in Schäpe eröffnet.

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