Serie zur Landtagswahl 2019: Die Direktkandidaten im Wahlkreis 18
Am 1. September 2019 ist Landtagswahl in Brandenburg. Hier die Spitzenkandidaten aus dem Wahlkreis 18 - Potsdam-Mittelmark II.
Bis zur Landtagswahl am 1. September nehmen die PNN in dieser Serie die Wahlkreise in Potsdam und Potsdam-Mittelmark in den Fokus und stellen dabei jeweils die sieben Direktkandidaten von SPD, Linken, CDU, Grünen, AfD, FDP und Freien Wählern vor. Für die Reihenfolge maßgeblich ist das Ergebnis der letzten Landtagwahl. Heute: Wahlkreis 18.
Günter Baaske, SPD
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Ich habe bisher immer zu meinen Aussagen gestanden. Versprechen habe ich, soweit es in meiner Macht lag, auch tatsächlich eingehalten. Ich kenne die Region „wie meine Westentasche“, bin hier groß geworden und habe nie den Kontakt zu den Menschen verloren. Alljährlich leiste ich ein mindestens einwöchiges Praktikum in Betrieben oder Institutionen in der Region ab.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Verbesserung des Personalschlüssels auf 1:4 im Krippenbereich und 1:9 im Kindergartenbereich. Im Hort hat ein Erzieher dann nur 13 statt 15 Kinder. Kitas und Horte werden beitragsfrei. Pflege ambulant und stationär mit landesweit einheitlichem Tarifvertrag, der Eigenanteil in der Pflege wird begrenzt. Ein unbürokratisches Landesprogramm mit 100 Millionen Euro pro Jahr sorgt für sanierte Landesstraßen mit Radwegen.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Ich will nach Kräften unterstützen, dass sämtliche Deponiepläne in der Fresdorfer Heide bis dahin Geschichte sind. Es soll ausreichend und moderne Kita- und Schulplätze in den Gemeinden geben. Die kommenden Taktverdichtungen beim RB 33 und RE 7 machen es Pendlern leichter zur Arbeit und zurück zu kommen, Busse sollen es allen ermöglichen, diese Züge ohne Pkw zu erreichen.
Anja Schmollack, CDU
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Durch aktives Handeln zu spürbaren Verbesserungen beitragen: mit Überzeugung und
Leidenschaft, solide, aber immer auch pragmatisch. So habe ich bisher Politik gemacht, so werde ich im Landtag arbeiten. Mir ist es wichtig, der Gesellschaft auch ganz praktisch etwas zu geben – als aktive Feuerwehrfrau, als Vertreterin des Arbeitnehmerflügels in der CDU und als Politikerin
mit Leib und Seele. Ich finde, Politik muss für die Menschen da sein.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Ich bin verbunden mit meiner Heimat und will etwas für die Menschen erreichen, die hier leben. Die Stärkung unserer ländlichen Region mit allen Facetten steht daher ganz oben auf meiner Agenda. Dazu zählt nicht nur die dringend notwendige Verbesserung bei Breitbandausbau und Mobilfunk. Wir brauchen auch eine Verbesserung der Mobilität, mehr Mitsprache bei der Regionalplanung, den Erhalt der Bildungsstandorte und vieles mehr.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Die Menschen in meinem Wahlkreis sollen wieder mehr Vertrauen in die Politik bekommen. Sie sollen sehen, dass man gemeinsam etwas erreichen kann und Politiker nicht in Elfenbeintürmen residieren. Politik bedeutet für mich nicht nur zuhören und schöne Worte sagen, sondern die Herausforderungen anzugehen. Machen statt quatschen, gemeinsam Dinge voranbringen statt Hände schütteln und nett lächeln. Und das immer und nicht nur kurz vor Wahlen.
Claudia Sprengel, Linke
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Ich bin nun seit etwas mehr als zehn Jahren politisch aktiv. Auf verschiedenen Ebenen (Studierendeninitiativen, feministische Arbeitsgruppen und Kommunalpolitik) habe ich mich für Alltagsprobleme von Menschen und gesamtgesellschaftliche Anliegen eingesetzt. Ich denke kreativ und zukunftsgerichtet und bin eben nicht schon seit Jahren und Jahrzehnten in einem Parlament oder politischen Amt. Ich bringe also frische Ideen mit.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Eine klare Forderung ist für mich: Digitale Bildung zum festen Bestandteil der Lehrer*innenausbildung zu machen. Bisher ist es ein freiwilliges Modul. Wir müssen unsere Bildung zukunftsfit machen. Sei es in Sachen Hardwareausstattung als auch in der Ausbildung der Lehrkräfte.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Für mich ist ein Ziel die Region infrastrukturell besser anzubinden. Sowohl ans digitale als auch an das umweltfreundliche Verkehrsnetz. Dazu gehört einerseits die Förderung von Breitbandausbau – gerade wenn die Kommunen ihn selbst in die Hand nehmen wollen –, andererseits auch der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Auch die Radwege müssen ausgebaut werden. Tourismus und Einwohner*innen profitieren davon und die Region wird noch attraktiver.
Kai Laubach, AfD
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Für ein Mandat im Landtag qualifiziert mich, neben meinem Diplom in Betriebswirtschaft, meine langjährige Arbeitserfahrung als selbständiger Unternehmensberater und meine bereits intensive Erfahrung im parlamentarischen Geschäft der letzten zwei Jahre, ebenso mein unermüdlicher Einsatz für unsere Ziele.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Als Erstes müssen wir sicherstellen, dass wir in der Bildung in Brandenburg wieder einen Pfad zu Spitzenleistungen in großer Breite einschlagen. Bildung ist das grundlegende Kapital unseres Landes und unseres Bundeslandes. Diese operativen Veränderungen müssen von einer Kulturpolitik begleitet werden, die Spitzenleistung wieder honoriert und sich nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner fokussiert. Freiheit statt Gleichmacherei muss der Tenor sein.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Das wichtigste Ziel für Potsdam-Mittelmark ist der verbesserte Anschluss durch den öffentlichen Nahverkehr. Eine verbesserte Anbindung erhöht die Attraktivität, sich im ländlichen Raum niederzulassen beziehungsweise nicht von dort wegzuziehen. Dazu gehört aber auch, dass wir den ÖPNV für Schüler und Azubis kostenlos anbieten, um die Familien finanziell zu entlasten und jungen Menschen eine verbesserte Mobilität zur Verfügung zu stellen.
Andreas Koska, Grüne
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Können und Wissen und vor allem Lebenserfahrung und das Engagement in der Region. Ich bin Vorsitzender des Tourismusvereins Zauche-Fläming, Vorstandsmitglied der Lokalen Aktionsgruppe Fläming-Havel und habe den Dorfverein Cammer mitgegründet. Seit rund zehn Jahren kämpfe ich in einer Initiative um den Bau eines Radwegs entlang der Landesstraße 85. Ich bin Ombudsmann in einem Wohnheim für behinderte Menschen und Schöffe am Landgericht Potsdam.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Der Erhalt und Ausbau aller bestehenden Schulen sowie Kitas liegen mir genauso am Herzen wie eine zufriedenstellende Gesundheitsversorgung. Dass der Ausbau des ÖPNV wichtig für die Mobilität der Landbewohner ist, scheint unzweifelhaft – aber auch die Schiene muss mit der Entwicklung Stand halten und den Takt erhöhen. Als erstes Projekt werde ich mich für den Bau des Radweges an der L 85 einsetzen und versuchen die Rad-Infrastruktur zu verbessern.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Neben dem Radwegausbau die Schaffung von Wohnraum für Senioren, damit sie möglichst lang in ihrem Dorf und damit in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Genauso wichtig ist der Erhalt der Jugendklubs, damit alle Generationen den Dörfern erhalten bleiben. Der Umbau des Waldes und der Landwirtschaft wird immer größere Bedeutung in meinem Wahlkreis erlangen. Das muss angegangen werden, unter anderem um Waldbrände zu verhindern.
Winfried Ludwig, Freie Wähler
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Mein Motto „NATUeRlich BÜRGERnah“. Ich verbinde Umweltbewusstsein mit Bodenständigkeit. Nicht „Man müsste mal/Die machen eh, was sie wollen/Die sind die Etablierten“ jammern, sondern „Wir packen das an!“ sagen. Ich muss nicht mehr an meiner Karriere basteln – beruflich habe ich alles erreicht, bin also wirklich unabhängig. Weil ich für Offenheit und Transparenz stehe und gerne Probleme löse.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Den Natur-, Arten- und Umweltschutz, Biodiversität und intelligentes Wassermanagement konsequent umsetzen. Den Speckgürtel durch Ausbildungs- und Arbeitsplätze, medizinische und Pflegekapazitäten, Infrastrukturentwicklung mit ländlicher Idylle verbinden. Junge Menschen in kreativen Berufen vor Ort „halten“. Der ÖPNV muss zum Beispiel durch intelligente Kleinbusse zur echten Alternative zum Auto werden. Schwerlastverkehr auf die Schiene!
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Wirkliche kommunale Selbstverwaltung stärken. Die Menschen, Gemeinden und Städte müssen ernsthaft in Entscheidungen einbezogen werden. Erhalt, Umbau und Erweiterung von Wäldern unter anderem um dem Klimawandel zu begegnen. Die Unterschiede zwischen ländlicher und städtischer Infrastruktur in der Grundversorgung sind zu minimieren. Dazu sind zum Beispiel strukturell bestimmende Berufe in der Medizin, der Pflege oder dem Handwerk zu fördern.
Tim Kehrwieder, FDP
Was qualifiziert Sie für ein Mandat im brandenburgischen Landtag?
Brandenburg befindet sich im Stillstand. Nach der jahrelangen Gängelung durch die rot-rote Landesregierung wird es Zeit für einen Umbruch. Wir Freie Demokraten sind Fortschrittmacher und setzen uns für ein zukunftsfittes Brandenburg ein. Gerade als Dorfkind weiß ich auch, wie schlecht es um die ländlichen Regionen bestellt ist. Ich möchte deswegen etwas für meine Heimat unternehmen. Landleben und Lebensqualität dürfen sich nicht ausschließen.
Was wollen Sie im Landtag als Erstes erreichen?
Meine Herzensthemen sind Bildung, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung. Ich denke es wäre ein großer Gewinn für die Zukunft Brandenburgs aber auch für jeden Schüler und jede Schülerin, wenn wir das Pflichtfach Wirtschaft einführen würden. Heute ist es unverzeihlich, dass Schüler die Schule mit wenig bis gar keiner ökonomischen Bildung verlassen. Schulbildung sollte die Zukunftsvorbereitung sein. Damit kommen wir der Sache einen Schritt näher.
Was ist Ihr wichtigstes Ziel für Ihren Wahlkreis?
Es ist schwierig, die Probleme in meiner Region nach Wichtigkeit zu ordnen. Am meisten könnten wir jedoch erreichen, wenn wir die Taktraten des RE7 endlich auf halbstündlich verkürzen könnten. Menschen müssen auch am Wochenende zuverlässig mit dem Bus in größere Städte kommen. Ein gut ausgebauter Nahverkehr würde die Lebensqualität und Unabhängigkeit von Menschen ohne Führerschein sofort und merklich verbessern.