zum Hauptinhalt
Zwei Lämmer knien neben ihrer toten Mutter.

© Heiko Wallbaum

Sechs Schafe gerissen: Besitzer: Es war ein Wolf

Auf einer Weide in Rottstock (Potsdam-Mittelmark) wurden vier Mutterschafe und zwei ungeborene Lämmer gerissen. Ein Gutachten soll nun klären, ob es dabei um einen Wolf handelte.

Rottstock - Nach einem Schafsriss auf einer Weide in Rottstock in der Nacht zum Dienstag wird untersucht, ob ein Wolf die Tiere getötet hat. Vier Mutterschafe und zwei ungeborene Lämmer wurden bei dem Angriff im Landkreis Potsdam-Mittelmark nach Angaben des Tierhalters gerissen. Eine Genuntersuchung soll Gewissheit bringen, ob es sich um einen Wolf handelte, wie der zuständige Rissgutachter des Landes Brandenburg am Dienstag sagte. Es seien nicht alle Kriterien für Wolfsbisse erfüllt.

Der Besitzer der Tiere ist indes überzeugt, dass ein Wolf seine Schafe gerissen hat. Eine Wildkamera zeichne im nahe gelegenen Wald "ständig" Wolfsbilder auf, sagte Halter Heiko Wallbaum. "Das Tier hat in der vergangenen Nacht die noch ungeborenen Lämmer aus dem Bauch der Mutter herausgerissen und alle getötet." Außerdem seien drei weitere Mutterschafe totgebissen worden. Die Zeitung "Märkische Allgemeine" (Online) berichtete zuvor.

Zwei Jungtiere blieben verschont

Kurz vor der Attacke habe das trächtige Schaf noch zwei weitere Lämmer lebend zur Welt gebracht, berichtete Wallbaum. Diese Jungtiere wurden ihm zufolge verschont, weil sie offenbar unter einem Verschlag versteckt lagen. "Wir werden beide jetzt mit der Flasche aufziehen. Davon abgesehen möchten wir aber keine weiteren Schafe mehr haben". Die Gefahr durch Wolfsrisse sei zu groß. Nach Angaben des Rissgutachters ist die Weide zu einer Seite hin offen gewesen, die Tiere seien somit ungeschützt gewesen.

Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) leben in Deutschland derzeit 73 Rudel, 31 Paare sowie drei territoriale Einzeltiere. Vor allem in Niedersachsen, in Sachsen und in Brandenburg konnten jeweils mit zwischen 17 und 20 Rudeln größere Wolfszahlen nachgewiesen werden. (dpa)

Zur Startseite