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Fahrer der Regiobusse vom Potsdamer Hauptbahnhof nach Teltow sollen sich ausländerfeindlich geäußert haben, schilderte eine PNN-Leserin.

© Sebastian Gabsch

Potsdam-Mittelmark: Regiobus weist Rassismus-Vorwürfe zurück

Mehrmals hat eine PNN-Leserin erlebt, wie Fahrer von Regiobus sich rassistisch gegenüber Fahrgästen verhalten haben sollen. Das Unternehmen nimmt seine Mitarbeiter in Schutz.  

Von Sarah Stoffers

Bad Belzig - Das Mittelmärker Verkehrsunternehmen Regiobus hat sich erneut zu den Rassismusvorwürfen gegen Busfahrer geäußert und diese zurückgewiesen. Wie berichtet, hatte eine Leserin den PNN drei Vorkommnisse geschildert, die sich im September und Oktober auf der Linie X1 ereignet haben sollen. Unter anderem warf sie einem Fahrer vor, am Potsdamer Hauptbahnhof eine dunkelhäutige Frau mit Kinderwagen absichtlich stehen gelassen zu haben.

Mit dem Fahrer hatte ein Gespräch stattgefunden, in dem er die Situation anders darstellte, wie der Geschäftsführer von Regiobus Potsdam-Mittelmark, Hans-Jürgen Hennig, erklärte. Der Kinderwagen habe demnach an der dritten Tür gestanden. „Der Fahrer kann diese Tür nur freigeben und nicht von seinem Fahrersitz aus öffnen“, so Hennig. Dafür müsse der Kunde selbstständig den Öffner drücken. Auch den Satz „Ach, die können doch so gut laufen“, habe der Busfahrer nach Recherche des Unternehmens nicht gesagt, erklärte Pressesprecherin Anette Lang.

Regiobus müsse Mitarbeitern vertrauen

Natürlich könne Regiobus derartige Beschwerden nicht vollständig aufklären, vor allem nicht, wenn ein nicht Betroffener sich melde, so Hennig. Das Unternehmen müsse aber seinen Mitarbeitern einen gewissen Vertrauensschutz entgegenbringen. „Wir kennen unsere Fahrer“, so Hennig. Der Beschuldigte sei als ehrlicher Mitarbeiter bekannt. Er zweifele nicht an seiner Glaubwürdigkeit.

Auch bei dem Vorfall mit der Touristin steht Hennig zu seinem Mitarbeiter. Die Leserin hatte sich beschwert, dass ein Busfahrer auf der Linie X1 kurz nach der Abfahrt eine englischsprachige Touristin, die aussteigen wollte, nicht herausgelassen und unfreundlich reagiert habe. „Rassistisch war an der Aktion überhaupt nichts“, so Hennig. Der Fahrer dürfe nicht mitten auf der Strecke halten. Auch mit diesem Fahrer habe es ein Gespräch gegeben. Hennig räumt ein, dass sein Mitarbeiter die Situation hätte anders angehen können. Um Kommunikationsprobleme zu vermeiden, habe er ihn gebeten, sich in solchen Fällen zu bemühen, Englisch zu sprechen.

Fahrgäste behandeln Busfahrer immer unfreundlicher

Beschwerden über angeblich rassistisches Verhalten der Mitarbeiter habe es in den vergangenen zwei Jahren vielleicht zweimal gegeben, so Hennig. Auch beim Fahrgastverband igeb sind solche Beschwerden unbekannt, wie Pressesprecher Jens Wieseke sagte. Laut Hennig werden auch die Fahrer selbst von Fahrgästen immer öfter unfreundlich behandelt. „Wir als Unternehmen beklagen den mangelnden Respekt vor dem, was unsere Kollegen und Kolleginnen draußen leisten“, so Hennig. 

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