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Der Grabstein des jüdischstämmigen Musikwissenschaftlers Max Friedlaender (r.).

© dpa

Nach Neonazi-Bestattung in Stahnsdorf: Kirche will Grabstein von jüdischstämmigem Forscher neu aufstellen

Auf dem Südwestkirchhof soll ein Gedenkort mit Stele Max Friedlaender ehren. Auf der ehemaligen Grabstätte des Wissenschaftlers wurde im Oktober ein Holocaust-Leugner beigesetzt.

Stahnsdorf - Nach dem Eklat um die Beisetzung eines Holocaust-Leugners auf der früheren Grabstätte des jüdischstämmigen Wissenschaftlers Max Friedlaender will die Evangelische Kirche den Grabstein in Stahnsdorf verlegen. „Mit der Neuaufstellung des Grabsteins an zentraler Stelle auf dem Kirchhof wollen wir ein ehrendes Gedenken für Max Friedlaender bewahren“, teilte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, am Freitag in Berlin mit. Ein Gedenkort mit Stele solle das Leben und das Werk Friedlaenders würdigen. Das sei mit den Nachfahren abgestimmt.

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Der Holocaust-Leugner war am 8. Oktober auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Beisein von Anhängern auf der ehemaligen Grabstätte Friedlaenders beigesetzt worden. Das löste bundesweit Empörung aus. Der Landesbischof hatte sich entschuldigt und eine Prüfung angekündigt, ob die Urne des Holocaust-Leugners umgebettet oder der Grabstein Friedlaenders versetzt werden kann. 

Das Grab des jüdischstämmigen Protestanten, der von 1852 bis 1934 lebte, stand 1980 laut Kirche zur Wiederbelegung frei. Sein denkmalgeschützter Grabstein steht dort noch. Ein Datum für die Neuaufstellung stand zunächst nicht fest. (dpa)

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