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Hautfarbene Unterwäsche, die nahezu unsichtbar unter jedem Hemd und Anzug.

© Andreas Klaer

Mode mit Shaping-Effekt: Unterwäsche für eine garantiert gute Figur aus Teltow

Heino Ferch, die Kandidaten der Abnehmshow „The biggest Loser“ und die Jury von "Die Höhle des Löwen" - alle waren von der Unterwäsche mit Shapewirkung aus Teltow angetan. Jetzt interessiert sich die Forschung für die Mode.

Teltow - Prominente Schauspieler wie Heino Ferch haben sie schon zur Schau getragen, ebenso die Kandidaten der Sat.1-Abnehmshow „The biggest Loser“ – Unterwäsche von Albert Kreuz. Den Körper formend und mit hohem Tragekomfort ausgestattet, haben sich die Hemden und Unterhosen des Teltower Unternehmens mittlerweile einen festen Platz auf dem umkämpften Markt gesichert. In Kürze könnte die Nachfrage sogar noch weiter steigen. Kreuz ist an einem Forschungsprojekt beteiligt, das darauf zielt, sogenannte Shapingeffekte von Kleidungsstücken zu messen. So werde es möglich, deren formende und komprimierende Wirkung objektiv nachzuweisen und die zurzeit unnormierten Produkte zu klassifizieren, erklärt Firmengründer Uwe Schmidt. Damit erhielte seine Wäsche eine Art Gütesiegel.

Partner in dem von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen „Otto von Guericke“ (AiF) organisierten und über das Programm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF) geförderten Projekts ist die Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH. Diese entwickelte ein 3D-Kompressionsprüfgerät und eine Sensorbüste, mit denen die formenden Eigenschaften als auch die Druckverhältnisse in den Kleidungsstücken untersucht werden können. Uwe Schmidt stellte dem Institut Damen-Unterhemden seiner Shaping-Kollektion für die Forschung zur Verfügung und war auch an der Ideen-Entwicklung zu Projektbeginn beteiligt, erzählt er. Inzwischen stehe es kurz vor dem Abschluss.

„Es freut mich zu sehen, wie gut die öffentlichen Mittel in der IGF angelegt sind“, erklärte Andrea Weißig, Geschäftsführerin Forschungspolitik der AiF, die das in der Rheinstraße 10 A ansässige Unternehmen am Freitag gemeinsam mit der stellvertretenden bildungs- und forschungspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Manja Schüle, besuchte. Seit 1954 bringt die AiF Mittelstand und Wissenschaft zusammen und hat in dieser Zeit rund 11,5 Milliarden Euro öffentlicher Fördermittel für neue Entwicklungen und Innovationen eingesetzt. „Unternehmen, die permanent an neuen Produkten arbeiten, betreiben nachhaltige Forschungs- und Arbeitsmarktpolitik“, sagte indes Manja Schüle. „Sie sind die guten Arbeitgeber.“

Vergrößerung geplant

Der Mitarbeiterstamm von Uwe Schmidt ist allerdings noch überschaubar. Seit etwa zehn Jahren steht ihm Bettina Moghim zur Seite, daneben beschäftigt der Kleinmachnower noch zwei Leute. Perspektivisch denkt aber auch er an Wachstum: „Wenn wir weiter in die Breite gehen, werden wir uns auch zwangsläufig vergrößern“, erklärt der 49-Jährige.

2008 hatte der damalige Business Analyst seinen Job bei einem Versicherungsunternehmen an den Nagel gehängt und mithilfe seiner Ersparnisse sein Unternehmen aufgebaut. „Ich bin voll ins Risiko gegangen“, sagt er. Schmidt entwarf sein erstes Business-Unterhemd – mit großem V-Ausschnitt und angeschnittenem Arm und stieß in eine Marktlücke. Später ergänzte er seine weiße Kollektion durch hautfarbene Unterwäsche, die nahezu unsichtbar unter jedem Hemd und Anzug verschwindet. „Ich habe weltweit niemanden gefunden, der so etwas anbietet.“

Absatzsteigerung durch TV-Show

Den großen Durchbruch verschaffte Schmidt vor drei Jahren ein Auftritt in der Vox-Gründershow „Die Höhle des Löwen“ und das, obwohl sich keiner der Juroren für ein Investment in die Unterhemden entschloss. „Nach der Ausstrahlung schnellten die Verkaufszahlen unfassbar in die Höhe“, erzählt Schmidt, der seine Produkte überwiegend in Ostdeutschland, teils in Portugal herstellen lässt und über Webshops und Onlineplattformen vermarktet. Machte er anfangs gerade rund 23.000 Euro Umsatz, so sind es heute etwas über eine Million Euro, sagt er. Bis heute ist er schuldenfrei und seiner Linie treu geblieben: „Wir investieren nur dort, wo wir wissen, dass wir am Ende mindestens die Kosten gedeckt haben“, erklärt er. Im Vordergrund stünden dabei die Kundenwünsche.

Auch die Idee, die mittlerweile aus Unterhemden, Shorts, Strümpfen und Schlafanzügen bestehende Herren-Kollektion auf Damen-Produkte auszuweiten, entstand so. „Die Damen haben gedrängelt und sich hilfsweise Herrenhemden in S bestellt“, erzählt Bettina Moghim. Inzwischen müssen sie das nicht mehr. Auch die Auswahl an Damen-Unterwäsche wächst.

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