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Machbarkeitsstudie: Kleinmachnow und Stahnsdorf wollen Schwimmhalle voranbringen

Lange Zeit war es still, doch jetzt nehmen die Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf wieder Fahrt auf: Sie wollen prüfen lassen, ob ein gemeinsames Bad realistisch ist. 

Von Eva Schmid

Stahnsdorf - Die Pläne für eine neue Schwimmhalle in der Region sollen wieder aufgenommen werden: Stahnsdorf und Kleinmachnow wollen sich jetzt, nach etlichen Monaten Verzögerung, zu dem interkommunalen Projekt bekennen und in ihren Gemeindevertretungen einen Beschluss für eine Machbarkeitsstudie zur Schwimmhalle einbringen. Das wurde am Montagabend im gemeinsamen Regionalausschuss der drei Kommunen in Stahnsdorf deutlich. Die Studie ist Voraussetzung für die Entscheidung, ob es eine Schwimmhalle geben wird. 

Betriebskosten in Millionenhöhe befürchtet

„Wir sind uns alle einig, dass wir das jetzt anschieben sollten“, sagte der Vorsitzende des Regionalausschusses aus Stahnsdorf, Thomas Michel (Grüne). Die Studie soll nicht nur prüfen, wo das neue Schwimmbad entstehen kann, sondern auch welche Kosten dadurch auf die Kommunen zukommen. Für die Baukosten geht Michel von Landesförderung aus. „Wir müssen darauf achten, dass der potentielle Verlustbetrieb Schwimmhalle nicht extrem in die Höhe schnellt.“ 

Baukosten von mindestens 6,5 Millionen Euro

Eine erste Voruntersuchung, die die Freibad Kiebitzberge GmbH im Auftrag der Kommunen erstellt hat, geht von einer großen und kleinen Schwimmbadvariante aus. Die große mit fünf 25-Meter-Bahnen, einer Sprunganlage, einem Planschbecken und einem Bistro würde 8,2 Millionen Euro kosten. Die kleine mit vier 25-Meter-Bahnen sowie einem 15 mal acht Meter großen Lehrschwimmbecken läge bei 6,5 Millionen Euro. Mit Blick auf steigende Baukosten könnte es mittlerweile aber teurer werden. Hinzukommen die jährlichen Zuschüsse, die auf eine halbe bis eine Million Euro geschätzt werden. Der hohe Betrag komme laut dem Geschäftsführer der Freibad Kiebitzberge GmbH, Markus Schmidt, aufgrund hoher Betriebskosten und Einnahmeausfällen durch den Schulschwimmsport zustande. 

Kann man Abwärme aus dem Klärwerk zum Beheizen nutzen?

Knackpunkt des Projekts ist die „Betriebskostenthematik“, wie Regioausschussvorsitzender Michel sagt. Es gehe mittlerweile weniger um die Standortdiskussion – Teltow hat drei Flächen entlang der Oderstraße eingebracht, Stahnsdorf eine Fläche an der Anlage „Fit 2000“, Kleinmachnow hingegen hat keine Flächen – sondern um die Höhe und Aufteilung der Betriebskosten. Ziel sei laut Michel, die Kosten zum Beheizen des Bades niedrig zu halten, zum Beispiel durch Nutzung von Erdwärme, Solarzellen oder der Abwärme des Stahnsdorfer Klärwerks. Derartige Details sind bereits am Montagabend diskutiert worden. 


In der Machbarkeitsstudie, die auch durch die Freibad Kiebitzberge GmbH beauftragt werden soll, und die laut Michel rund 30 000 bis 40 000 Euro kosten könnte, solle ferner die Verkehrsanbindung und Erschließung der Standorte geklärt werden. Im Frühjahr 2020 könnte die Studie in Auftrag gegeben werden, bis dahin sollten Stahnsdorf und Kleinmachnow die Beschlüsse dazu gefasst haben, so Michel. Eigentlich wurde bereits im Januar im Regionalausschuss vereinbart, das Projekt noch in der vergangenen Legislaturperiode voranzutreiben. Geschehen ist bisher wenig, nur Teltow hat noch vor der Kommunalwahl grünes Licht für die Studie gegeben.
Kritik kam bisher vor allem aus Stahnsdorf: Teltow bekomme als Mittelzentrum eigentlich Geld vom Land, um seine Aufgaben, wie zum Beispiel den Bau und Erhalt eines Schwimmbades, zu erfüllen, hatte wie berichtet der Stahnsdorfer Gemeindevertreter Christian Kümpel (FDP) betont. Er kritisiert, dass Stahnsdorf und Kleinmachnow überhaupt zur Kasse gebeten werden. Auch in Kleinmachnow, das bereits ein Freibad hat, sehen manche Gemeindevertreter die anfallenden Kosten, die gemeinsam getragen werden müssten, kritisch.

Der Wunsch nach einer Schwimmhalle stammt ursprünglich aus Teltow: Vor rund vier Jahren landete das Vorhaben auf Platz 1 des Teltower Bürgerhaushaltes. Die Idee eine Schwimmhalle für die Region zu bauen, kam aber auch bei vielen Bewohnern in Kleinmachnow und Stahnsdorf gut an. Bis zum nächsten Schwimmbad ist es besonders für Kinder aus der Region etwas weiter: sie müssen zum Schwimmen nach Potsdam fahren. 

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