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Kleinmachnow: Mehr Sicherheit für Radler

Kleinmachnow will den "Masterplan Fahrrad" umsetzen.

Kleinmachnow - Fahrradständer wurden installiert, Bordsteine abgesenkt, Tempo-30-Zonen eingerichtet – doch so richtig kam die Umsetzung des vor Jahren von der Lokalen Agenda Kleinmachnow initiierten „Masterplan Fahrrad“ darüber hinaus noch nicht in Fahrt. Vor mehr als drei Jahren hatten die Kleinmachnower Gemeindevertreter dem von einem Fachbüro erarbeiteten Maßnahmenpaket zugestimmt, passiert sei danach lange nichts, erklärte Agendasprecher Peter Sahlmann. Jetzt allerdings blicken die Initiatoren „deutlich optimistischer“ in die Zukunft. Inzwischen seien mehr als eine Million Euro für die nächsten drei Jahre für die Umsetzung weiterer Maßnahmen in den Kleinmachnower Haushalt eingestellt, 200 000 Euro sollen noch in diesem Jahr für Planungsleistungen fließen, weiß die Fraktionschefin der Grünen, Barbara Sahlmann, die sich gemeinsam mit ihrem Mann für sicherere Rad- und Verkehrswege in Kleinmachnow einsetzt.

In den vergangenen Jahren sei der Ort enorm gewachsen, nur die Infrastruktur halte nicht mit oder werde zugunsten der Autofahrer entwickelt, klagt Peter Sahlmann. Als einen der größten Brennpunkte hat er den Bereich um den Rathausmarkt und die Förster-Funke-Allee ausgemacht. In kurzer Zeit habe sich der Verkehr hier auf 8000 bis 9000 Autos pro Tag nahezu verdoppelt, erklärt er. Inzwischen hat die Gemeindeverwaltung ein Verkehrskonzept für Kleinmachnows Problemzone erarbeitet, in dieser Woche wird das fünf Varianten umfassende Papier in den Gremien vorgestellt. Sahlmann zufolge könnte eine niveaugleiche Anhebung der Straße an die Gehwege nach dem so genannten „Shared Space“-Konzept hier für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sorgen.

Mit der barrierefreien Umgestaltung des OdF-Platzes werde derzeit ein weiteres wichtiges Projekt umgesetzt. Im Weiteren solle entsprechend des Masterplans die Straße Hohe Kiefer mit einem Schutzstreifen für Radler versehen werden, der vorhandene Radweg dafür künftig nur noch in Richtung Berlin befahrbar sein, so Sahlmann.

Auch an anderen Knotenpunkten, wie etwa der Kreuzung Meiereifeld/Thomas-Müntzer-Damm, müsse die Situation durch eine verbesserte Führung der Radler entschärft werden, sagte sie. Statt auf beengten Radwegen sollen Radfahrer insgesamt verstärkt die Straße benutzen. Das sei insbesondere unter älteren Radfahrer nicht unumstritten, setze sich aber immer mehr durch, so Sahlmann.

Der 100 Maßnahmen umfassende Masterplan greife dabei eine langjährige Forderung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs auf, der sich seit Jahren für eine Aufhebung des Zwangs zur Radwegebenutzung einsetzt. Im Fall der Ernst-Thälmann-Straße hatte die Ortsgruppe Kleinmachnow unter dem Vizevorsitzenden Peter Weis bereits erfolgreich gegen den Radwegezwang geklagt, im Bereich Zehlendorfer Damm soll Gleiches noch möglich werden. Hier ist noch eine Klage beim Oberverwaltungsgericht Berlin- Brandenburg anhängig (die PNN berichteten).

In der vergangenen Woche sprach Agendasprecher Peter Sahlmann mit seiner Prioritätenliste aus dem  Masterplan bereits in der Verwaltung vor. Beschlossen ist zwar noch nichts, aber zumindest angeschoben, erklärte er. 

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