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Wiedereröffnung nach der Corona-Pause:  In den Kammerspielen Kleinmachnow gibt es wieder Kino.

© Manfred Thomas

Kammerspiele Kleinmachnow öffnen wieder: Kino mit Mindestabstand

In Kleinmachnow gibt es in den traditionsreichen Kammerspielen nach der Corona-Pause wieder großes Kino. Die zwei Chefinnen wollen auch neue Projekte starten.

Von Eva Schmid

Kleinmachnow -Die Gesichter der Menschen in der Schlange sind freudig, endlich wieder Kino, sagen manche Besucher den Einweisern am Eingang. Die ersten Filme sind in Kleinmachnows Neuen Kammerspielen nach dem Corona-Lockdown wieder angelaufen – mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern im Zuschauersaal. Regulär soll der Kinobetrieb erst ab dem 2. Juli wieder starten, „aus Solidarität mit den Berliner Kinos“, wie Kinochefin Valeska Hanel sagt. Im Gegensatz zu Brandenburg dürfen in Berlin die Kinos erst dann wieder aufmachen. 

Start nach Wochen der Unsicherheit

Das Kino in der Kleinmachnower Karl-Marx-Straße hat, wie viele andere kleine Kinos auch, Wochen der Unsicherheit hinter sich: Keiner wusste für wie lange der Vorhang fallen wird. Mittlerweile können Carolin Huder und Valeska Hanel, die zwei Kammerspielchefinnen, aufatmen: Das Kino ist durch die Coronakrise nicht in Existenznot geraten, die wirtschaftliche Situation sei „okay“, sagt Hanel. Es habe Geld aus dem Corona-Soforthilfeprogramm gegeben, auch das diesjährige Preisgeld für den Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg wurde um das Doppelte erhöht. Wie berichtet haben die Kammerspiele bei dem Preis für ihr Kinoprogramm in diesem Jahr erneut einen der Hauptpreise errungen. „Ich habe das Gefühl, dass viele Kleinmachnower uns jetzt unterstützen wollen“, so die Kinochefin gegenüber den PNN. Trotz warmer Temperaturen hätten manche Besucher gleich mehrere der ersten vier Vorführungen in den vergangenen Tagen besucht. 

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„Wir üben jetzt, wie Kinovorführungen mit Mindestabstand gehen“, sagt Hanel. Wer ins Kino möchte, darf nicht mehr wie sonst durchs Foyer, sondern gelangt über den Hof direkt in den Saal. Damit soll vermieden werden, dass zu viele Menschen sich gleichzeitig im Foyer aufhalten. Dort befindet sich auch das Café Schröders. Im Kinosaal selbst werden die Plätze zugewiesen, die Reihen sind luftig besetzt. Für maximal 70 Personen gibt es Platz. 

Hanel weiß noch nicht genau, wie der reguläre Betrieb ablaufen wird, wie viele Filme an einem Abend zu welchen Uhrzeiten laufen können. Das Anstehen und Platzzuweisen dauert seine Zeit. Gäste werden gebeten vorab die Karten online zu bestellen. Für Kurzentschlossene gibt es aber – so vorhanden – auch Restkarten an der Abendkasse. 

Pachtkündigung ist unwirksam

Aufatmen können die zwei Kammerspielchefinnen auch, weil seit wenigen Tagen klar ist, dass sie mit ihrer Klage gegen die Kündigung vor dem Potsdamer Landgericht Erfolg hatten. Das Gericht entschied, dass die Kündigung des Eigentümers unwirksam sei, so ein Gerichtssprecher auf Anfrage. Wie berichtet wollte der Hausbesitzer Karl-Heinz Bornemann den Pachtvertrag außerordentlich kündigen. Der Grund: Türen sollen offenbar nicht richtig verschlossen worden sein, so der Vorwurf. Regulär endet der Pachtvertrag erst in zwölf Jahren. Das Verhältnis zwischen Bornemann und der Kulturgenossenschaft ist schon lange angespannt, auch zerrüttet. Von Seiten der Genossenschaft heißt es, dass Bornemann bei vielen Projekten dem Kulturbetrieb immer wieder Steine in den Weg legt. 


Eines dieser Projekte ist der Ausbau eines zweiten, kleineren Kinosaals. Der soll nun aber im Sommer kommen, damit im Herbst womöglich schon erste Filme laufen können. Ein weiteres Projekt der Kammerspiele: Sie werden wie berichtet Dreh-und Angelpunkt für ein EU-Projekt namens „Connecting Cinemas“. Zusammen mit dem Public Art Lab aus Berlin wollen sie mit Partnern aus sieben Ländern Kinos auf dem Land stärken.

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