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Eskalation auf der Bühne. Die Darsteller verlesen auch Hassparolen.

© promo

Kammerspiele in Kleinmachnow: Die Sprache der Neuen Rechten auf der Bühne

Das Dresdner Theater gastiert mit einem hochpolitischen Stück in den Kleinmachnower Kammerspielen. Die Darsteller setzen dabei auch auf sprachliche Eskalation.

Von Enrico Bellin

Kleinmachnow - Wie sprechen die Anhänger der Neuen Rechten? Wie gehen Mitglieder der AfD mit der Presse um, und welche Rolle spielen Hasskommentare? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekttheater Dresden, das mit dem Gastspiel „Aufspüren Jagen Entsorgen“ in dieser Woche in den Kleinmachnower Kammerspielen auftritt.

Premiere ist am Donnerstag um 20 Uhr. Am Freitag gibt es um 9.30 eine Vorstellung für Schüler, am Samstag noch einmal eine Abendvorstellung um 20 Uhr. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

Die Kammerspiele in Kleinmachnow.
Die Kammerspiele in Kleinmachnow.

© Foto (Archivbild): Solveig Schuster

Die Dresdner gehen im Stück, das unter der Regie von Arne Retzlaff entstanden ist, auf das Grundsatzprogramm der AfD ein. Sie suchen nach den Auslösern für Verunsicherungen im Land, dokumentieren nach eigener Aussage Angriffe aus dem rechten Lager.

Die Darsteller lesen auch Hass-Kommentare vor

Das Projekttheater Dresden ist nach eigener Angabe das älteste Off-Theater der Stadt. Die Stadt ist unter anderem durch die Pegida-Demonstrationen in der Vergangenheit deutschlandweit in die Schlagzeilen gekommen, die AfD könnte bei der sächsischen Landtagswahl stärkste Kraft werden. Im September 2018 hatte das Stück in Dresden Premiere.

Vier Darsteller, zwei Männer und zwei Frauen, sind auf der Bühne. Sie tragen Standpunkte vor, die Demonstranten in den vergangenen Monaten auch oft öffentlich verkündeten, etwa zum sogenannten Asyltourismus. Sie lesen auch Hasskommentare aus dem Internet vor, im Laufe des Abends wird die Stimmung auf der Bühne dabei immer aggressiver. Es werden Flugblätter verteilt, im Hintergrund wird Gitarre gespielt. Ein Abend, der zum Nachdenken anregt über die Konflikte in der Gesellschaft und über die Gründe, warum Menschen radikale Positionen einnehmen.

Den Theatermachern zufolge ist die eigentümliche Sprache der Neuen Rechten ein wichtiges Mittel der Auseinandersetzung, deshalb wird sie von den Darstellern auch gesprochen. Ziel ist es, die Folgen des Sprachgebrauchs erlebbar zu machen.

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