Interner Streut beendet: Teltower Grüne wählen neuen Vorstand

Teltow – Neustart bei den Teltower Grünen: Der jahrelange Zwist zwischen Mitgliedern des Ortsverbandes scheint beendet. Nach dem Rücktritt des alten Vorstandes wurde ein neuer gewählt, zudem wird es künftig in der Teltower Stadtverordnetenversammlung wieder eine statt zwei Fraktionen mit grüner Beteiligung geben. Dirk Krumeich, der zuletzt mit der CDU eine gemeinsame Fraktion gebildet hatte, hat die Partei zwischenzeitlich verlassen. „Es hat keinen Spaß mehr gemacht“, sagte er den PNN. Wegen der andauernden Querelen hätten zuletzt rund 40 Prozent der Mitglieder den Ortsverband der Bündnisgrünen verlassen, behauptet er.

Bereits im Sommer hatte Krumeich, der Anfang 2016 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsverbandes gewählt worden war, wie seine Vorstandskollegen das Amt niedergelegt. Seitdem war der Ortsverband kommissarisch durch den Kreis geführt worden, stand sogar kurz davor, aufgelöst zu werden. „Wir sind heilfroh, dass es nicht dazu gekommen ist“, sagte Eberhard Adenstedt, mit dem Krumeich vor allem im Clinch lag. Wegen inhaltlicher und persönlicher Differenzen war Adenstedt im Juni 2015 von Krumeich und einer weiteren damaligen Fraktionskollegin aus der Grünen-Fraktion ausgeschlossen worden, hatte sich dagegen jedoch zur Wehr gesetzt. In Folge des andauernden Streits bildeten sich in der Teltower Stadtverordnetenversammlung schließlich zwei Fraktionen heraus – die der Bündnisgrünen, in die neben Adenstedt der frühere Ortsverbandschef Christoph Radinger nachrückte, sowie eine gemeinsame Fraktion aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen, in der Krumeich bis zu seinem Austritt aus der Partei die Interessen der Grünen vertrat. Er sei nun zunächst parteiloses Mitglied der CDU-Fraktion, erklärte Krumeich, überlege aber, sich den Christdemokraten anzuschließen.

Auf ihrer Mitgliederversammlung haben die Teltower Grünen nun vor wenigen Tagen einen neuen Vorstand gewählt und sich deutlich verjüngt. Sprecher sind danach der 40 Jahre alte Jurist Markus Schlaab und der erst 19-jährige Fachinformatik-Azubi Vincent Suchardt. Ergänzt wird das Team durch den 39-jährigen Mathematiker Carsten Pröhl, der sich um die Finanzen des Ortsverbandes kümmern wird. Wichtig ist dem neuen Vorstand eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung. Damit Teltow trotz des Baubooms eine lebenswerte Stadt bleibe, müssten die ökologischen und klimaneutralen Alternativen in den Vordergrund gestellt werden. Zudem wollen die Grünen das Vertrauen zu den Teltowern und ihren Mitgliedern wieder herstellen. „Wir wollen zeigen, dass wir eine Mitmach-Partei sind, bei der sich jeder aktiv einbringen und mitgestalten kann“, sagt Vincent Suchardt.