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Schauspieler Florian Lukas liest in der Inselschule Töplitz aus "Warum wir vor der Stadt wohnen".

© Andreas Klaer

Inselschule Töplitz: Bekannte Gäste bei Vorlesetag

Zum bundesweiten Vorlesetag lasen viele engagierte Gäste den Kindern an der Inselschule Töplitz vor. Mit dabei waren die Schauspieler Florian Lukas und Jörg Schüttauf.

Von Sarah Stoffers

Töplitz - Einige Kinder haben ihren Kopf zwischen ihren angewinkelten Armen auf ein Kissen gelegt. Gebannt lauschen sie der Geschichte, die Florian Lukas ihnen mitgebracht hat. Der Schauspieler blickt in die Runde, schiebt sich die Brille hoch: „Und deshalb zogen wir auf den Mond“, liest er vor. Die 20 Kinder brechen in lautes Gelächter aus. „Man sieht vom Mond aus die Menschen auf der Erde und winkt denen dann“, sagt eines der Mädchen und schüttelt ihre Hand, als ob sie grüßen würde. 

Die Inselschule veranstaltet den Vorlesetag bereits zum zwölften Mal

Die Inselschule Töplitz hat am Freitag anlässlich des bundesweiten Vorlesetages zahlreiche Besucher mit Buch für ihre 193 Schüler der 1. bis 6. Klasse gewinnen können. In diesem Jahr waren neben den Schauspielern Florian Lukas und Jörg Schüttauf unter anderem Atilla Weidemann vom rbb, Schauspielerin Marie Schöneberg, Schulrat Frank Quella oder die Töplitzer Pfarrerin Almut Gaedt dabei. Bereits zum zwölften Mal wird an der Inselschule der Vorlesetag veranstaltet. Bundesweit findet er in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Immer am dritten Freitag im November rufen die Stiftung Lesen, „Die Zeit“ und die Deutsche Bahn Stiftung dazu auf, ein öffentliches Zeichen für das Vorlesen zu setzen. 

„Wir haben dann immer sehr engagierte Gäste, die den Kindern vorlesen“, sagt Schulrektorin Serina Wick. Persönlichkeiten aus Politik, Film und Fernsehen, Sport oder Menschen, die mit Töplitz besonders verbunden sind. Die Lehrer, der Förderverein und die Schüler geben sich jedes Jahr viel Mühe, die Schule dafür zu dekorieren. Im Lehrerzimmer bekommen die Vorleser außerdem ein Frühstück und eine Urkunde für ihr Engagement, „...hat mit Geschichten begeistert und bewegt“, steht da. „An unserer Schule wird viel gelesen“, sagt die Musiklehrerin Diane Benkendorff. Überall in den Räumen lägen aktuelle Bücher, die von den Kindern selbst gelesen werden können.<TH>In den Frühstückspausen lesen die Lehrer auch gerne vor. Der Vorlesetag sei daher jedes Jahr ein echtes Highlight für die Kinder. „Wir bereiten uns schon Wochen vorher vor und gestalten die Räume“, erzählt Benkendorff. Viele der Vorleser kämen wegen der tollen Atmosphäre jedes Jahr gerne wieder, sagt Wick. 

Jörg Schüttauf ist zum ersten Mal beim Vorlesen an der Inselschule Töplitz.
Jörg Schüttauf ist zum ersten Mal beim Vorlesen an der Inselschule Töplitz.

© Andreas Klaer

Jörg Schüttauf liest eines seiner Hörspiele

Für Schauspieler Jörg Schüttauf ist es das erste Mal an der Inselschule. Ein Freund habe ihn gefragt, ob er für ihn einspringen könne. „Außerdem macht es mir Spaß, wenn ich Spaß bringe.“ Schüttauf liest „Drei lustige Gesellen“ des estnischen Autors Eno Raud. „Da geht es um drei kleingewachsene lustige Herren, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind“, so Schüttauf.  Florian Lukas weiß schon gar nicht mehr genau, wie oft er die Schule besucht hat. „Ich war bestimmt schon fünfmal hier“, sagt der Schauspieler. Er hat sich für die Flex C, in der ersten und zweiten Klasse jahrgangsübergreifend lernen, das Buch „Warum wir vor der Stadt wohnen“ von Peter Stamm mit Illustrationen von Jutta Bauer ausgesucht. „Es geht um eine Familie, die das ganze Buch über einen Ort sucht, an dem sie sich wohlfühlen und ständig umziehen, weil irgendetwas immer nicht stimmt“, erklärt Lukas. 

Die Kinder sind von dem Buch und den bunten Illustrationen, die Lukas mit einem Beamer an die Wand projiziert, begeistert, lachen und rufen immer wieder dazwischen. Als die Familie in der Geschichte ins Kino zieht, wo sie den ganzen Tag nur Eis und Popcorn essen und Filme gucken, jubeln die Kinder. „Ohh, ich würde so gerne auch im Kino wohnen“, sagt einer der Jungen. Nicht nur auf dem Mond landet die Familie, auch auf dem Hut des Onkels, im Regen oder auf einem Kirchdach wohnen sie vorübergehend. „Am Ende ziehen sie in ein Haus vor der Stadt, dass vielleicht etwas langweilig scheint, aber Sicherheit und Geborgenheit gibt“, so Lukas. 

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