zum Hauptinhalt
Inge Deutschkron wurde 1922 in Finsterwalde geboren. 

© dpa

Inge Deutschkron wird beigesetzt: Trauerfeier auf dem Südwestkirchhof

Die Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron war Anfang März im Alter von 99 Jahren gestorben. Nach der NS-Zeit arbeitete sie als Journalistin und Schriftstellerin.

Berlin/Stahnsdorf - Journalistin, Schriftstellerin, Zeitzeugin: Die Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron soll am heutigen Mittwoch auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt werden. Die Trauerfeier mit der anschließenden Beerdigung soll um 15 Uhr beginnen.

Die Ehrenbürgerin der Stadt Berlin war am 9. März im Alter von 99 Jahren gestorben. Der Vorstandsvorsitzende der Schwartzkopf-Stiftung Junges Europa und Vorstandsmitglied der Inge Deutschkron Stiftung André Schmitz sowie Wegbegleiter:innen und Freunde wollen der Trauerfeier beiwohnen. Franziska Giffey (SPD), regierende Bürgermeisterin von Berlin und der Gründungsintendant des Grips-Theater Volker Ludwig wollen sprechen. Die Feier ist öffentlich.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Deutschkron wurde am 23. August 1922 in Finsterwalde geboren. Als Kind zieht sie mit ihren Eltern – beides aktive Sozialdemokraten – nach Berlin. Deutschkrons schönste Kindheitserinnerungen sind laut Stiftung, dass sie Flugblätter verteilen durfte. Ihr Vater, Martin Deutschkron, warnte als Funktionär der SPD in Wahlveranstaltungen immer wieder vor den Nationalsozialisten.

Deutschkron blieb mit ihrer Mutter in Deutschland zurück

Von ihrer Mutter erfuhr Deutschkron erst 1933, dass sie Jüdin ist. Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird die Familie wegen ihrer politischen Arbeit verfolgt. Ihr Vater flieht nach England, sie bleibt mit ihrer Mutter in Deutschland zurück.

Deutschkron überlebte die NS-Zeit im Untergrund, arbeitete anschließend als Journalistin und Schriftstellerin.

„Sie konnte einen überraschen, immer. Weil man auch nicht glauben musste, ihre Beweggründe zu kennen. Ihre Überzeugungen waren komplexer als das Protokoll“, schrieb Schmitz in einem Nachruf in der Zeit. 

Auf dem evangelischen Friedhof sind mehrere Berühmtheiten begraben, unter anderem ruhen dort der Grafiker Heinrich Zille und der Widerstandskämpfer Rudolf Breitscheid. Auf ausdrücklichen Wunsch von Inge Deutschkron soll sie rein weltlich beerdigt werden, so André Schmitz.     

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false