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In Teltow endet ein Streit um das Ortsbild: Familie darf in zweiter Reihe bauen

Teltow – Der Traum vom Eigenheim – für eine junge Familie in Teltow wäre er beinahe geplatzt. Zu ihrem Glück waren Stadt und Landkreis in der Frage des Bauvorhabens uneins.

Teltow – Der Traum vom Eigenheim – für eine junge Familie in Teltow wäre er beinahe geplatzt. Zu ihrem Glück waren Stadt und Landkreis in der Frage des Bauvorhabens uneins.

Im Vertrauen darauf, das gewünschte Haus in dem als Wohnbauland ausgewiesenen Gebiet errichten zu können, hatte die Familie im vergangenen Jahr in der Teltower Resedastraße ein Grundstück gekauft, war mit den Nachbarn dazu ins Gespräch und überein gekommen.

Doch die Stadt Teltow lehnte das Bauvorhaben ab, weil sie durch den Bau das Ortsbild in dem Viertel beeinträchtigt sah. Statt der bisher überwiegend einreihigen Bebauung im vorderen Grundstücksteil war nun ein Haus in zweiter Reihe geplant, das sich weder in Lage noch in Optik in die bestehende Bebauung einfüge.

Die Stadt fürchte eine „Vorbildwirkung“ und nachhaltige Veränderung des Gebietscharakters, schrieb sie in ihrer Begründung. Die daraufhin eingeschaltete Baubehörde des Landkreises Potsdam-Mittelmark konnte dieser Argumentation jedoch nicht folgen und sah weder eine Vorbildwirkung, noch dass sich durch die Bebauung der Charakter der Siedlung deutlich veränderte. Sie ersetzte das städtische Einvernehmen und erteilte die Baugenehmigung, der die Stadt jedoch erst einmal widersprach.

Der verhinderte Bauherr intervenierte vor der Stadtverordnetenversammlung und auch einige Stadtverordnete sprangen der Familie bei. Jeannette Paech von den Piraten erklärte etwa: „Teltow benötigt dringend Wohnraum. Junge Familien sollen ermutigt werden, ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen und nicht hierin behindert werden. Dies entlastet die prekäre Wohnsituation insgesamt.“ Aber auch andere kritisierten das „Willkürhandeln“. Wenn eine Bebauung in zweiter Reihe nicht gewollt ist, hätte man das längst regeln können, sagte Andreas Wolf (BfB).

Schlussendlich lehnten die Stadtverordneten es ab, den Widerspruch gegen die Entscheidung des Landkreises aufrecht zu erhalten. „Der Sachverhalt wurde im Sinne der Familie entschieden“, erklärte Stadtsprecherin Andrea Neumann, so dass diese nun ihr geplantes Häuschen verwirklichen kann. 

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