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Engagiert voran. Christdemokratin Uda Bastians will am 27. November ins Kleinmachnower Rathaus einziehen. Als Bürgermeisterin will sich die 44-Jährige vor allem der Schulentwicklung widmen und die Bürger mehr ins Boot holen.

© Andreas Klaer

Bürgermeisterwahl in Kleinmachnow: Uda Bastians will es besser machen

Die Kleinmachnowerin Uda Bastians (CDU) tritt bei der Bürgermeisterwahl am 27. November gegen Amtsinhaber Michael Grubert (SPD) an. Welche Ziele die 44-Jährige hat.

Kleinmachnow - Wenn Uda Bastians derzeit aus ihrem Küchenfenster schaut, dann ist das wie ein Blick in den Spiegel: „Uda!“ steht da in großen Lettern auf einem Wahlplakat, das die Nachbarn an der Balkonbrüstung ihres Hauses angebracht haben. „Diese Unterstützung ist natürlich großartig“, sagt sie. Der Wahlkampf ist inzwischen dicht an ihr weißes Häuschen mit den blauen Fensterläden in Kleinmachnow herangerückt. Mit den vielen Bildern und Plakaten, die nicht nur ihre Straße, sondern Dutzende Masten und Häuser in der Gemeinde zieren, hadert Bastians aber immer noch. Es gehöre aber eben dazu, weiß sie.

Uda Bastians: „Ich bringe einen breiten Überblick über kommunalpolitische Themen mit“

Die in Georgsmarienhütte in der Nähe von Osnabrück geborene Wahlkleinmachnowerin ist angetreten, um am 27. November Bürgermeister Michael Grubert (SPD) aus dem Amtssessel zu heben. Unterstützer sagen, dass sie es besser kann. Und auch die promovierte Volljuristin ist überzeugt, dass sie dem Amtsbonus und Bekanntheitsgrad des amtierenden Bürgermeisters im Rennen um den Rathausposten gute Argumente entgegen setzen kann. „Ich bringe einen breiten Überblick über kommunalpolitische Themen mit“, sagt die 44-Jährige, die seit 2007 als Referentin beim Deutschen Städtetag im Sozialdezernat arbeitet.

Vor gut zehn Jahren war die heute 44-Jährige mit ihrer Familie von Berlin nach Kleinmachnow gezogen, nachdem Bastians zunächst in Osnabrück und Florenz studiert, später promoviert hatte und nach der Max-Planck-Gesellschaft für einige Zeit beim Landkreistag in Potsdam und dann im Bundessozialministerium beschäftigt war.

In Kleinmachnow erregte die zweifache Mutter nicht nur mit dem seltenen Namen – einer ostfriesischen Uta-Version – schnell Aufmerksamkeit. Uda Bastians, deren Kinder zunächst die Kita Ameisenburg und später die Grundschule auf dem Seeberg besuchten, fiel schon da durch ihr vielfältiges Elternengagement auf. „Es ist wichtig, nach außen zu gehen, um etwas zu bewegen“, erklärt sie. Gemeinsam mit anderen Eltern und Lehrern kämpfte sie für den Neubau der Seeberg-Grundschule, nachdem die Internationale Schule Eigenbedarf für die zuvor genutzten Räume angemeldet hatte.

Ziel: Mehr Teilhabe für Kleinmachnower

Von da an nahm auch ihre politische Karriere ihren Lauf, die sie zuvor gar nicht angestrebt hatte. „Die CDU war auf mich zugekommen“, erinnert sie sich. Mit dem Wahlspruch „CDU macht Schule“ traf die Partei Bastians Nerv und auch die Chemie stimmte, sagt die Juristin. Kurzerhand trat sie der Partei bei. Das war 2008. Auch künftig will Bastians die Schulentwicklung nach oben auf die Agenda heben. Bessere Angebote in den Horten für die fünften und sechsten Klassen seien ebenso nötig wie eine öffentliche zweite Gesamtschule, sagt sie. Daneben sei es ihr zentrales Anliegen, die Kleinmachnower selbst mehr teilhaben zu lassen. Der Bürgerhaushalt sei eine erste Möglichkeit, über den eigenen Bekanntenkreis hinaus über die Themen, die die Menschen bewegen, ins Gespräch zu kommen. Auch die Chancen, die die Digitalisierung biete, wolle Bastians nutzen. Etwa durch eine Plattform, die mehr sei als das Hinweisportal „Maerker“ und einen offenen Austausch und Diskurs zulasse. Auch ein Online-Veranstaltungskalender oder ein Newsletter will Bastians einführen. „Es gibt derzeit wenig, womit die Bürger über die aktuellen Themen in der Gemeinde informiert werden“, bedauert sie. Sie weiß, dass all das nicht zum Nulltarif zu haben ist, sagt aber: „Den Menschen, die hier wohnen, mehr Möglichkeiten der Beteiligung zu geben, sollte uns das wert sein.“

Nachdem Uda Bastians zunächst als sachkundige Einwohnerin im Sozial-, später auch im Bauausschuss kommunalpolitische Luft schnuppern konnte, kandidierte sie 2014 schließlich für die Gemeindevertretung. Seitdem engagiert sie sich in diesem Gremium ehrenamtlich für ihren Wohnort. Vor Ort könne sie noch mehr bewegen, als auf der abstrakten Ebene im Städtetag, sagt sie. Nun sei es ihr Ziel, die großen „Einwirkungsmöglichkeiten“ als hauptamtliche Bürgermeisterin für die Kleinmachnower zu nutzen. Insbesondere die Beschlüsse der Gemeindevertreter sieht sie noch nicht optimal umgesetzt. „Es ist die Frage, ob in den zurückliegenden acht Jahren Amtszeit nicht hätte mehr passieren können“, meint Bastians.

Intensiverer Blick auf Kleinmachnow

Vor allem mit den Bauplänen am Stahnsdorfer Damm im Gewerbegebiet zeigt sie sich nicht zufrieden. „Ich habe Zweifel, ob unsere Infrastruktur für weitere 270 Wohneinheiten mit rund 1000 Menschen ausgelegt ist“, sagt sie. Statt preiswertem Wohnraum an der Peripherie will sie lieber Seniorenwohnungen ins Zentrum und einige wenige Bauten in „qualitätsvoller Architektur“ an den Stahnsdorfer Damm bauen. Auch werden dort noch Gewerbeflächen gebraucht, da nicht zuletzt durch die Gewerbesteuer Geld in die Kassen fließe, das wiederum für sinnvolle Dinge im Ort ausgegeben werden könne, sagt Bastians.

Sicher hat der Amtsinhaber „mehr Bühne“, stellt die Herausforderin fest. Dennoch erlebe sie derzeit viel Zuspruch. Für ihren Wahlkampf hat sich Uda Bastians Urlaub genommen. Schafft sie den Sprung ins Rathaus nicht, kehrt sie im Anschluss an ihren Arbeitsplatz in Berlin zurück. Sie hofft, dass es nicht so kommt, wenn doch, hätten ihr die letzten Wochen dennoch viel gebracht. „Ich habe einen noch intensiveren Blick auf den Ort gewonnen“, sagt sie.

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