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Beelitz: Knuth allein in Beelitz

2018 könnte es in der Spargelstadt eine Bürgermeisterwahl mit nur einem Kandidaten geben In Nuthetal hingegen gibt es Wettbewerb – in Schwielowsee ist noch offen, wer antreten wird.

Von Enrico Bellin

Beelitz/Nuthetal/Schwielowsee - Die drei Bürgermeisterwahlen, die 2018 im Landkreis anstehen, finden unter durchaus unterschiedlichen Vorzeichen statt: Während in Nuthetal neben Amtsinhaberin Ute Hustig (Linke) auch die von der SPD unterstützte parteilose Katrin Krumrey ihre Kandidatur für den 6. Mai ankündigte, könnte es in Beelitz für die Wahl am 11. März nur einen Kandidaten geben: Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis). In der Schwielowseer Lokalpolitik ist derzeit noch unklar, wer für die Wahl am 30. September antritt. Klar scheint aber: Würde Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) erneut antreten, würde sie von der Mehrheit der Gemeindevertreter unterstützt.

Knuth bestätigte am gestrigen Mittwoch seine Kandidatur gegenüber den PNN. „Wenn mir die Beelitzer ihr Vertrauen schenken, stehe ich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung.“ Fast alle Fraktionen des 23-köpfigen Stadtparlaments haben auf Nachfrage bestätigt, dass sie Knuth unterstützen. Nur die dreiköpfige GFT-Fraktion aus Elke Seidel (Grüne), Hartwig Frankenhäuser (FDP) und Gerhard Thiele (parteilos) ist Seidel zufolge noch unentschieden, ob sie eine weitere Amtszeit Knuths befürwortet oder doch einen eigenen Kandidaten aufstellt.

Fragt man Vertreter von Linke, CDU, SPD und Beelitzer Bürgerbündnis – das Knuth vor acht Jahren gegen den damaligen SPD-Kandidaten Thomas Wardin aufgestellt hatte –, warum sie den Bürgermeister unterstützen, bekommt man unisono die Antwort: Weil er gute Arbeit macht. In der Stadtverordnetenversammlung werden Beschlüsse meist mit großer Mehrheit gefasst, nur die GFT-Fraktion stimmt gelegentlich gegen die Vorschläge des Bürgermeisters.

In der Tat hat Knuth eine beachtliche Bilanz vorzuweisen: Wurde Beelitz zu seinem Amtsantritt noch als „Ackerbürgerstadt“ belächelt, hat mit den zweijährlich stattfindenden Beelitzer Festspielen, bei denen der Bürgermeister Intendant ist, die Kultur inzwischen einen festen Platz in der Stadt. Die Altstadt ist fast vollständig durchsaniert. Die Wirtschaft wächst, das Gewerbegebiet im Südwesten der Stadt ist inzwischen fast vollständig ausgelastet. Die Einwohnerzahl ist in den vergangenen acht Jahren um gut 1500 auf jetzt etwa 12 500 gestiegen und wird wohl auch weiterhin wachsen. Denn die Heilstätten – einst das größte Ruinenensemble der Region – werden derzeit in Teilen zu Wohnungen umgewandelt. Zudem sind dort mit dem Barfuß- und dem Baumwipfelpfad Attraktionen entstanden, die jährlich von mehr als 100 000 Menschen besucht werden.

„Diese Entwicklung in den Heilstätten etwa will ich auch weiterhin begleiten“, so Knuth. Zudem will er die Stadt zur Landesgartenschau führen. Wie berichtet hat sich die Stadt um die Austragung der Schau im Jahr 2022 beworben, nachdem eine vorherige Bewerbung gescheitert war. „Nach der zweiten Amtszeit gibt es aber ein Ende, nach dann 16 Jahren sollte man Jüngeren den Vortritt lassen“, so der 55-jährige Bürgermeister.

Eine ähnliche Situation wie in Beelitz könnte sich im kommenden Jahr in der Gemeinde Schwielowsee ergeben: Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) zufolge ist der Termin auf den 30. September festgesetzt. „Wer als Kandidat antritt, ist aber noch offen“, so Hoppe. Derzeit liefen noch Gespräche, weshalb klarere Aussagen nicht möglich seien. Klar ist jedoch: Ihr einstiger Konkurrent Roland Büchner (Bürgerbündnis Schwielowsee) wird nicht noch einmal antreten. „Ich bin mit der Arbeit der Bürgermeisterin zufrieden“, sagte Büchner den PNN.

Vor acht Jahren, als er nur 82 Stimmen weniger als Hoppe erhielt, sei er angetreten, da die Einigkeit in der Gemeinde insbesondere mit Ferch und Geltow nicht immer da gewesen sei. Inzwischen würde die Bürgermeisterin aber die Interessen aller Ortsteile erfüllen. „Sollte die CDU aber jemand anderen aufstellen, wird es sicher auch einen Kandidaten aus dem Bürgerbündnis geben“, so Büchner. Von den 22 Gemeindevertretern stellt die CDU derzeit sieben, das Bürgerbündnis sechs. Die SPD, die vier Vertreter stellt, will sich laut der Fraktionsvorsitzenden Heide-Marie Ladner in diesem Monat klar werden, wie sie zur Wahl vorgehen wird.

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