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Am Bahnhof Bad Belzig, liegen rechts noch die Gleise der früheren Städtebahn. 

© Enrico Bellin

Bad Belzig soll zwei Linien zurückerhalten: Görke fordert Reaktivierung der Städtebahn

Durch eine Gesetzesnovelle gibt es mehr Geld für umweltverträgliche Investitionen in den Schienenverkehr. Es stehen bis 2031 über 160 Millionen Euro zur Verfügung. 

Von Enrico Bellin

Bad Belzig/Potsdam - Die brandenburgische Landesregierung soll sich für die Reaktivierung der Bahnstrecken von Bad Belzig nach Treuenbrietzen und Brandenburg/Havel einsetzen. Das fordert Christian Görke, der verkehrspolitische Sprecher der oppositionellen Linken im Landtag. „Der Bund hat das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz und das Regionalisierungsgesetz novelliert. Dadurch gibt es jetzt mehr Geld für umweltverträgliche Investitionen in den Schienen-Nahverkehr“, so Görke am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Hierfür stelle der Bund bis 2031 insgesamt über 160 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung.

Die beiden Strecken sind Teil der sogenannten Brandenburgischen Städtebahn, die ab 1904 von Treuenbrietzen über Bad Belzig, Brandenburg/Havel und Rathenow nach Neustadt (Dosse) führte. Heute ist nur noch der Abschnitt zwischen Brandenburg/Havel und Rathenow in Betrieb. Neben den Strecken in die mittelmärkische Kreisstadt nannte Görke auch den westlichen Abschnitt der Wriezener Bahn östlich von Berlin sowie die Bahnstrecke von Wustermark nach Ketzin (beide Havelland) als mögliche Kandidaten für eine Reaktivierung. „Für die künftige Bestellung des Verkehrsangebots kann das Land die zusätzlichen Mittel aus dem Regionalisierungsgesetz nutzen“, so Görke. Angesichts der günstigen Bedingungen dürfe die Landesregierung nicht länger zögern.

Zwischen 2021 und 2024 soll jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen 

Der Bund hat angekündigt, die Investitionsmittel für den Nahverkehr in diesem Jahr von 333 auf 665 Millionen Euro zu erhöhen. Zwischen 2021 und ’24 soll jährlich sogar eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen. 2025 sind zwei Milliarden Euro eingeplant. Förderfähig sind Elektrifizierungen oder Reaktivierungen von Bahnstrecken im Regionalverkehr.

Zwischen Treuenbrietzen und Bad Belzig ist der Regionalzugverkehr bereits im Jahr 1962 eingestellt worden. Im Dezember 2003 wurde auch der Abschnitt zwischen der Kreisstadt und Brandenburg/Havel stillgelegt. Die Fahrgastzahlen waren seit Jahren gesunken – auch, weil die Strecke in schlechtem Zustand war und Züge zuletzt langsamer als die parallel fahrenden Busse waren. Inzwischen ist die Strecke abgebaut und teilweise auch überbaut. Zwischen Niemegk und Bad Belzig liegen die Gleise noch weitestgehend. 

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