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92,5 Prozent für die zweite Amtszeit: Beelitz: Bernhard Knuth bleibt Bürgermeister

Rathauschef Bernhard Knuth gewinnt erwartungsgemäß die Bürgermeisterwahl in Beelitz. Die Wahlbeteiligung war niedrig.

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Beelitz - Viele Kritiker scheint der alte und auch neue Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis) nicht zu haben: Bei der Bürgermeisterwahl am gestrigen Sonntag erhielt der einzige Kandidat in der Spargelstadt genau 3996 Ja-Stimmen – was 92,5 Prozent aller Wähler entspricht. 283 Beelitzer votierten gegen den Amtsinhaber, 38 machten ihren Stimmzettel ungültig. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei lediglich 41,9 Prozent, wie es am Abend auf der Internetseite der Stadt hieß.

Knuth selbst reagierte euphorisch. „Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Ergebnis“, sagte der 55-Jährige auf PNN-Anfrage am Sonntagabend. Diese hohe Zustimmungsrate sei geradezu sensationell und eine „tolle Bestätigung“ für die politische Arbeit der vergangenen Jahre, findet Knuth. Nicht nur sein Wirken sei dabei honoriert worden, so der wiedergewählte Bürgermeister – „sondern auch die Arbeit der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung, der Ortsvorsteher und der Mitarbeiter der Verwaltung“.

Die Wahl war vorhersehbar, auch weil sich im Vorfeld kein Gegenkandidat gefunden hatte. Knuth sei populär, charismatisch und mache seinen Job gut, hatte es über den gelernten Optiker geheißen. Knuth ließ schon 2010 mit einem Ergebnis von 64 Prozent seine Konkurrenz deutlich hinter sich, vor allem den damaligen SPD-Bürgermeister Thomas Wardin, der seit der Wende die Geschicke der Stadt gelenkt hatte. Nun trat Knuth allein unter dem Motto „Weiter so für unser aller Zuhause“ an.

„Das Ergebnis macht einen stark“

Im Vorfeld der Wahl hatten unter anderem Vertreter der lokalen Wirtschaft gelobt, Knuth achte auf die Belange der Betriebe und setze sich für sie ein. Zudem sei er geschickt darin, Fördermittel zu sichern. Auch seine Öffentlichkeitsarbeit für die Stadt wurde mehrfach gelobt.

Knuth machte deutlich, ein solches 92-Prozent-Ergebnis sei auch gut für anstehende wichtige Entscheidungen in der Stadt, die er als insbesondere Wohn- und Wirtschaftsstandort weiterentwickeln will. „Das Ergebnis macht einen stark“, sagte er unter anderem mit Blick auf anstehende Verhandlungen mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und dem Land. Unter anderem wird in Beelitz-Heilstätten ein neues Stadtquartier entstehen, Beelitz wird 4500 neue und damit ein Drittel mehr Einwohner bekommen, gerade auch Familien (PNN berichteten). Deswegen sei die Bildungsinfrastruktur eines der wichtigsten Themen der kommenden Jahre, sagte Knuth.

Auch als Touristenziel hat sich die Stadt etabliert – zumal dort in zwei Jahren die Landesgartenschau stattfindet, die Millioneninvestitionen in der Stadt ermöglichen soll. „Viele fühlen sich hier sehr wohl“, sagte Knuth. Unter anderem hatte er in seiner ersten Amtszeit auch wesentlich die Altstadtsanierung vorangetrieben. Nun würde es verstärkt um die Ortsteile gehen, hatte er bereits erklärt.

Zur Wahl aufgerufen waren rund 10 400 Beelitzer, wahlberechtigt waren auch Jugendliche ab 16 Jahren. Gewählt wäre Kandidat Knuth schon gewesen, wenn er nur 50 Prozent der Stimmen erhalten hätte. Zudem mussten mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten für Knuth stimmen, damit die Wahl gültig ist. Beides ist, trotz der vergleichsweise geringen Wahlbeteiligung, gelungen. Denn 2010, bei der ersten Wahl von Knuth, lag die Wahlbeteiligung noch bei rund 55 Prozent. Bemerkenswert: Damals hatte etwas mehr als 3500 Beelitzer für ihn votiert, also knapp 500 weniger als jetzt.

Und jetzt? Trotz aller Euphorie verneinte Knuth die Frage, ob er am Sonntagabend noch lange feiern wolle: „Morgen früh um acht Uhr geht es weiter.“

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