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Das OSZ in der Jägerallee soll Standort für eine neue Gesamtschule werden.

© Andreas Klaer

Kommentar | Potsdamer Schulchaos: Korrekturbedarf

Die Entscheidung über die Aufteilung des Oberstufenzentrums I ist fehlerhaft und sollte korrigiert werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Das aktuelle Trauerspiel um das vor der Aufsplitterung stehende Oberstufenzentrum (OSZ) I begann mit einer politischen Fehlentscheidung: Weil die rot-grün-rote Rathauskooperation an einer Dauerfehde um die Frage „Gymnasium oder Gesamtschule für den Norden?“ zu zerschellen drohte, bekamen beide Lager von einem Tag auf den anderen beides: Ein zeitlich vorgezogen startendes neues Gymnasium plus die Gesamtschule, so der Beschluss auf dem Papier. 

Dieser befriedete auch die protestierenden Vertreter der Gesamtschule Am Schloss, die bekanntlich nicht in einigen Jahren nach Krampnitz ziehen wollten. Stattdessen zieht die Schule ab nächsten Sommer ins OSZ I an der Jägerallee.

PNN-Redakteur Henri Kramer.
PNN-Redakteur Henri Kramer.

© Sebastian Gabsch

An der Fontane-Schule gerät die Ausbildung von Schülern mit hohem Förderbedarf in Gefahr

Doch der Preis dafür ist hoch: So wird mit dem OSZ eine Berufsschule filetiert, maßgeblich betrieben von der erklärten Arbeiterpartei SPD. Zudem sind nun Probleme für mindestens drei weitere Bildungseinrichtungen geschaffen worden – weil erwartungsgemäß zu wenig Platz für die beiden vorgezogen startenden Schulen da ist. Geradezu schäbig ist es, dass die als Brennpunkteinrichtung geltende Fontane-Oberschule zusätzlich mit OSZ-Ausbildungsgängen belastet werden soll. 

Es geht in dieser Einrichtung um teils schon jetzt abgehängte Schüler mit hohem Förderbedarf. Deren Ausbildung gerät in Gefahr – aufgrund einer Entscheidung aus politischem Kalkül. Beim Blick in ihre der sozialen Gerechtigkeit verpflichteten Parteiprogramme sollten die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken selbst darauf kommen, was zu tun ist: Fehlerhafte Entscheidungen muss man korrigieren.

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