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In Brandenburgs Schulen muss im Unterricht keine Maske mehr getragen werden (Symbolbild).

© dpa

Kommentar | Keine Maskenpflicht an Schulen: Zumutung

Es ist eine scheinbare Erleichterung: Kinder und Jugendliche müssen in Schulen keine Maske mehr tragen - eine Bundesregelung, die mehr Be- als Entlastung mit sich bringt.

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie scheint eines noch immer nicht gelernt: Die Lasten dieser Zeit nicht im Übermaß auf die Schwächsten der Gesellschaft zu verteilen. Zu ihnen gehören Kinder und Jugendliche, die in den vergangenen Corona-Jahren bereits zahlreiche Einschränkungen auf sich nehmen mussten. 

Seit Montag gibt es nun eine scheinbare Erleichterung für sie: In der Schule müssen sie keine Maske mehr tragen. Ganz abgesehen davon, dass vieles an dieser Entscheidung fraglich ist, wenn das Ziel weiter heißen soll, auch Kinder vor einer Corona-Infektion zu schützen, bringt diese Bundesregelung derzeit mehr Be- als Entlastung mit sich: Denn die Kinder und Jugendlichen müssen nun damit umgehen, dass die einen mit und die anderen ohne Maske im Klassenraum sitzen. 

Das kann besonders für diejenigen, die sich schützen wollen, schwierig sein – speziell, wenn die Kinder jünger sind, sie aushalten müssen, zu „den anderen“ zu gehören, vielleicht sogar wegen der Maske gehänselt werden. Auch wenn viele Schulen das Masketragen sogar weiter empfehlen, das Regelwerk, an das sich alle halten müssen, ersetzt dies nicht. Der politische Kurs „Schutz ist Eigenverantwortung“ mag Erwachsenen zuzumuten sein. Für Kinder dagegen ist er eine Zumutung.

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