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Die genaue Schadenssumme ist noch unklar.

© Ottmar Winter PNN

Kommentar | Heilandskirche in Sacrow beschmiert: Schuss ins Knie

Unbekannte haben die Heilandskirche in Sacrow beschmiert - kein Einzelfall. Dabei sollte, wer etwas zu sagen hat, sich öffentlich dazu bekennen.

Von Matthias Matern

Kritik an politischen Entscheidungsträgern und Protest gegen gesellschaftliche Missstände sind für eine Demokratie lebenswichtig. Destruktive Schmierereien an einem Kulturdenkmal, für dessen Pflege sich andere Menschen ehrenamtlich einsetzen und dessen Erhalt letztlich aus Steuermitteln bezahlt wird, ist respekt- und rücksichtslos und ein Schuss ins eigene Knie. 

Welches andere Ziel könnte Protest haben, als andere Menschen von den eigenen Positionen zu überzeugen? Aber wie kann man Sympathie gewinnen, wenn man anderen vor den Kopf schlägt? Und nichts anderes ist an der Heilandskirche wieder geschehen. Vor den Kopf geschlagen wird nicht nur jenen, die unmittelbar mit der Kirche, einem Unesco-Weltkulturerbe, verbunden sind, sondern auch jenen, die sich bei Ausflügen an dem Gesamtkunstwerk der Kulturlandschaft erfreuen. 

Wem das alles egal ist und wer möglicherweise gar keine andere Botschaft hat als „Ich finde hier alles doof, aber ich habe keine Lust, dafür zu arbeiten, dass es besser wird“, auf dessen Gesellschaft dürften die meisten gern verzichten wollen. Leider handelt es sich bei dem Vorfall in Sacrow um alles, nur nicht um eine Ausnahme. Dabei sollte, wer etwas zu sagen hat, sich öffentlich dazu bekennen und nicht feige im Schutz der Dunkelheit Wände vollschmieren.

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