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Am heutigen Mittwoch ist der Tag zur Beseitigung von "Gewalt gegen Frauen".

© picture alliance / Maurizio Gamb

Kommentar | Gewalt gegen Frauen: Noch viel zu tun

Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen geht hierzulande Schritt für Schritt voran. Aber es gibt noch Defizite - auch in Brandenburg.

Von Carsten Holm

Das Gute zuerst: Beim Versuch, die Not von Frauen zu lindern, die von ihren Partnern oder Ehemännern bedroht, geschlagen oder vergewaltigt wurden, ist die Republik ein gutes Stück vorangekommen. Das haben auch Frauenrechtsorganisationen und Bewegungen wie MeToo bewirkt, die geißelten, was nicht hart genug gegeißelt werden kann. 

Mosaiksteinhaft wurde die Wirklichkeit verändert: Ein Frauenhaus hier, eine Gleichstellungsbeauftragte dort, Schulungen bei der Polizei, Staatsanwälte, die bei Gewalt gegen Frauen in der Privatheit ihrer Wohnungen ermitteln, ein Antidiskriminierungsgesetz, ein neues Gewaltschutzgesetz gegen die Stalker – und die Frauenquote in Parteien und der Wirtschaft. Aber es gibt noch viel zu tun. 

Es sollte nicht sein, dass Deutschland zwar 2017 die Istanbul-Konvention zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen ratifiziert hat – aber nicht die verpflichtende Quote von Plätzen für schutzsuchende Frauen erfüllt. 251 Plätze müsste Brandenburg bereithalten, 127 gibt es nur. Angesichts der vielen Corona-Milliarden sollten dafür ein paar Euro übrig sein. Weil so viele Männer noch immer gewalttätig gegenüber Frauen sind, wird dieses Geld dringend gebraucht.

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