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An Brandenburgs Grundschulen herrscht derzeit keine Maskenpflicht.

© dpa

Kommentar | Fehlende Maskenpflicht an Grundschulen: Wie lange noch?

Gerade an den Grundschulen, wo Kinder gelernt haben, mit Masken zu lernen, verzichtet die Landesregierung auf dieses simple Schutzmittel. Das ist unverständlich, findet PNN-Redakteur Henri Kramer.

Angesichts der stark steigenden Corona-Fallzahlen an Grundschulen in Potsdam und im Umland muss man sich zunehmend fragen, wie lange die Landesregierung dieser Quasi-Durchseuchung von Kindern, die noch nicht geimpft werden dürfen, zuschauen will. Bis Inzidenz 500? Oder 1000?

Es geht dabei nicht nur um die Frage, ob Kinder häufig (zum Glück) einen milden Krankheitsverlauf haben. Es geht auch um die Familien, die an den infizierten Kindern hängen – und die durch die viel ansteckendere Delta-Variante wieder zur potenziellen Gefahr werden können für andere, auch vulnerable Gruppen mit chronischen Krankheiten oder die Großeltern, meist noch ohne dritte Booster-Impfung (auch hier versagt das Corona-Management gerade).

Zudem ist längst nicht klar, dass jede Corona-Infektion für Kinder ungefährlich ist: Erst vor wenigen Tagen erschien eine Studie der Universität Oxford. Sie zeigte, dass Kinder nicht vor Long-Covid geschützt sind. Nicht umsonst hat diese Woche das Robert Koch-Institut gemahnt, dass auch Schulkinder mit entsprechenden Schutz- und Teststrategien geschützt werden müssen. In Brandenburg setzt man dagegen in den Grundschulen nur noch auf zwei Tests pro Woche – und offene Fenster. Der Verzicht auf eine Maskenpflicht ist in dieser Lage unverantwortlich.

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