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Auch in Potsdam müssen immer wieder Klassen in Quarantäne.

© Britta Pedersen/dpa

Kommentar | Abläufe im Potsdamer Gesundheitsamt: Lange Leitung

PNN-Vizechefredakteurin Marion Kaufmann über das langsame Agieren der Gesundheitsämter in der Coronakrise. 

Dass die Pandemie den knapp besetzten Gesundheitsämtern viel abverlangt und die Behörden nicht immer sofort handeln können, hört man immer wieder. Zu welchen Absurditäten das führt, erfährt man, sobald man selbst betroffen ist. Corona-Fall, die Klasse muss in Quarantäne, teilt die Schule per Mail an einem Samstagabend mit. Mehr Infos gibt es zunächst nicht. Auf Nachfrage von Eltern wird fünf Tage später eine Mail des Gesundheitsamtes weitergeleitet: Alle Betroffenen würden „kurzfristig“ kontaktiert. 

Der erste Anruf der Behörde erfolgt weitere vier Tage später. Gestern, am 29. Dezember, liegt die „Anordnung der Absonderung in sogenannte häusliche Quarantäne“ in der Post: Das Kind müsse ab 9. Dezember (da war der Fall der Schule noch gar nicht bekannt) bis 23. Dezember um 24 Uhr in Quarantäne. Gleichzeitig gibt es Anweisungen für die längst beendete Absonderungszeit: Zweimal täglich die eigene Körpertemperatur messen und ein Tagebuch zu Temperatur, Symptomen, Kontakten führen.

In dem Fall haben sich Eltern selbst informiert. Aber was ist mit Familien, die das aus verschiedenen Gründen nicht können? Und wer garantiert, dass alle eine Anordnung einhalten, die offiziell noch gar nicht existiert? Solche Abläufe sind nicht nur absurd, sondern auch gesundheitsgefährdend.

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