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Kommentar: Kirche mobil

Eins darf man wohl jetzt schon prophezeien. Potsdams neue Superintendentin wird frischen Wind in den evangelischen Kirchenkreis bringen.

Von Peer Straube

Kaum offiziell im Amt, stellt sie bereits die Kircheneintrittsstelle in der Nikolaikirche zur Disposition. Wer Mitglied der Kirche werden will, soll künftig dazu nicht erst ein Gotteshaus betreten müssen. Draußen will Zädow um die Menschen werben, außerhalb der weihevoll-sakralen Umgebung, die durchaus eine Hemmschwelle sein kann. 

Aufbrechen verkrusteter Strukturen würden manche so etwas ketzerisch nennen. Das mag übertrieben sein, dennoch ist es ein Zeichen. In Zeiten zunehmender Kirchenflucht müssen Klerikale sich verstärkt auf das Ursprüngliche, die christliche Urbotschaft ihrer Religion besinnen, um die Menschen wieder zu erreichen. Nun ist zwar Potsdam – gegen den allgemeinen Trend – ein wachsender Kirchenkreis, doch angesichts rasant steigender Bevölkerung ist auch hierzulande noch viel Luft nach oben. Darum ist ihr Schritt ebenso mutig wie richtig. Potsdams Gemeinden haben viel zu bieten, sie leisten oft unglaubliche ehrenamtliche Arbeit. Das sollte im Vordergrund stehen und nicht die Missionarsarbeit.

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