zum Hauptinhalt
Tonangebend. Johannes Lang, Kantor der Friedenskirche.

© Sebastian Gabsch

Potsdamer Orgelsommer: Jetzt wird meisterhaft in die Tasten gehauen

Diese Woche startet der diesjährige Potsdamer Orgelsommer unter dem Motto königlich-meisterhaft. Der Auftakt ist in der Friedenskirche.

Potsdam - Den Ruf, eine Königin zu sein, genießt die Orgel von jeher. Das Instrument gilt als das technisch erfindungsreichste, liturgisch wichtigste und in der Erscheinung eindrucksvollste. Keine Orgel gleicht der anderen, jede ist eine individuelle Verbindung von Kunst und Technik, auch weil der Standort und die Akustik in jedem Raum anders sind.

Einen Ausschnitt der blühenden Orgellandschaft Potsdams setzt in diesem Jahr wieder der Internationale Orgelsommer in Szene. Und dies bereits zum 29. Mal. Vom 3. Juli bis zum 28. August sind junge begabte sowie gestandene, renommierte Organisten zu diesem Festival eingeladen. An jedem Mittwoch findet es im Wechsel in der Friedens- und Erlöserkirche statt, das Abschlusskonzert wird jedoch in der Französischen Kirche zu erleben sein.

Die Orgeln wurden zu verschiedenen Zeiten gebaut: die Französische Kirche bekam eine Orgel aus der Barockzeit von Johann Wilhelm Grüneberg, in der Erlöserkirche baute 1964 der Traditionsbetrieb von Hans-Joachim Schuke sein Instrument ein, und die Friedenskirche bekam 2004 von der Marburger Firma Gerald Woehl eine Orgel. Die Instrumente verkörpern die klingende Seele der Kirchen. „Ja, sie sind die Protagonistinnen festlicher Atmosphäre, sie können bewegen und berühren. Ihre ausgeprägten klanglichen und dynamischen Modulationsfähigkeiten machen sie so besonders. Und damit die Gefühle, die sie mit ihrem Klang transportieren: von ganz leise und sanft bis zum majestätischen Tutti“, sagt Johannes Lang, Kantor und Organist an der Friedenskirche Sanssouci, der die künstlerische Leitung des Festivals vor zwei Jahren übernahm.

Ein königliches Thema

Königlich-meisterhaft gab Lang dem Orgelsommer sein diesjähriges Thema. Nicht nur die „Königinnen“ mit ihren Klängen und ihrer äußeren Architektur werden wieder für sich einnehmen, auch die Kompositionen, die auf ihnen gespielt werden, sollen die Besucher königlich verwöhnen.

Das erste Konzert am Mittwoch in der Friedenskirche Sanssouci bestreitet Johannes Lang selbst. Damit die königliche Opulenz der Musik unterstrichen wird, holt sich der Orgelsommer-Chef das bekannte Schweriner Blechbläser Collegium in die einstige Hofkirche König Friedrich Wilhelms IV. Mit Werken von Giovanni Gabrieli, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Felix Mendelssohn Bartholdy, Gustav Holst und dem wahrhaft royal klingenden Pomp and Circumstance von Edvard Elgar hat der Festival-Auftakt das Zeug, ein festliches Musikereignis zu werden. „Ich freue mich, dass wir solch international bekannte Organisten wie Felix Hell aus den USA und den Franzosen Paul Goussot Jakob Lorentzen aus Kopenhagen in Potsdam empfangen können. 

Aber auch die Konzerte mit Thorsten Grasmück, Els Biesemans sowie Lisa Hummel versprechen spannende Begegnungen mit jungen Preisträgern internationaler Orgelwettbewerbe“, so Kantor Lang. Der in Potsdam ansässige Kirchenmusiker Tobias Scheetz gestaltet ebenfalls einen Abend in der Friedenskirche und Johannes Lang ist der Organist des Abschlusskonzertes am 28. August in der Französischen Kirche.

Neben dem großen Bach wird es einen kaleidoskopartigen Einblick internationaler Orgelmusik geben. Aber auch die Improvisationskunst soll wieder einen Platz beim Internationalen Orgelsommer bekommen, der von der Stadt Potsdam und dem Verein Kulturfeste im Land Brandenburg e.V. eine Förderung erhält.

>>Die Eröffnung des Internationalen Orgelsommers ist am Mittwoch, 3. Juli, 19.30 Uhr, in der Friedenskirche Sanssouci. Eintritt kostet 8, ermäßigt 6 Euro

Zur Startseite