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Klaus Trumpf

© privat

Potsdamer Musik: Echo-Preisträger mit neuer CD

Klaus Trumpf und sein Ensemble Bassiona Amorosas haben mit „Carneval de Bassiona“ eine phänomenale Einspielung geliefert

Potsdam - Ruhig und besinnlich der Beginn: Zart schwebend erklingen die vier Kontrabässe, wenn sie die sehnsüchtigste Melodie der Barockzeit, das berühmte Air aus Bachs Orchestersuite Nr.3 BWV 1068, anstimmen. Das Stück führt unter den Fingern der Musiker kein abgehobenes Eigenleben, sondern bleibt – dem Original gerecht – stets von Struktur und Formstrenge durchzogen.

Der Potsdamer Kontrabassist, erfolgreiche Lehrer, Entdecker und Herausgeber von Kontrabass-Partituren, Klaus Trumpf, der auf seinem Instrument seit seinem Ruhestand aber nur noch im privaten Kreis spielt, hat das Air für das Ensemble Bassiona Amorosa arrangiert. Auch andere Titel aus der Musikgeschichte hat er für die neue CD, die in den kommenden Tagen erscheinen wird, musikalisch „in Szene gesetzt“.

Klassik bis Filmmusik

Klaus Trumpf ist der Gründer des Ensembles. Er kennt die Bassisten vor allem musikalisch sehr genau, denn schließlich gehörten sie zu seiner Meisterklasse an der Münchener Musikhochschule. Heute sind die Instrumentalisten in aller Welt zu Hause. Alle Mitglieder sind Preisträger internationaler Musikwettbewerbe und Solokontrabassisten renommierter Orchester. Es ist sicherlich nicht immer leicht, die viel beschäftigten Musiker zu Konzerten und CD-Aufnahmen zusammen zu trommeln. Aber der unverwüstliche Klaus Trumpf agiert von Potsdam aus mit großem Erfolg. Das Internationale Kontrabass-Ensemble, das seit 22 Jahren besteht, wurde 2014 mit dem Echo Klassik Preis gewürdigt.

Die ganz frisch produzierte CD-Aufnahme mit dem Titel „Carneval de Bassiona“ (nasswetter music group) vereint einen Mix aus Studio- und Konzert-Livemitschnitten. Das macht die Aufnahme reizvoll, und die interpretierten Werke haben somit eine anziehende Lebendigkeit. Das Programm bietet dem Motto der CD gemäß viel kurzweilige Crossover-Abwechslung: ob Musik vom Kontrabass-Spezialisten des 19. Jahrhunderts, Giovanni Bottesini, von dem Ensemble-Mitglied Giorgi Makhoshvili aus Georgien mit seinem temperamentvollen und witzigen Stück „Spicy“, dem berührenden und überbordend heiteren Ausschnitten aus Camille Saint Saens’ Karneval der Tiere, der köstlich überraschenden Filmmusik zu „Familie Lotzmann auf den Barrikaden“ von Martina Eisenreich oder der romantischen kompositorischen Extraklasse eines Franz Liszt mit seiner Ungarischen Rhapsodie Nr. 2.

Die verschiedenen Nationalitäten der Musiker sind hörbar

Jeder der insgesamt sieben mitwirkenden Kontrabassisten aus der Slowakei, Russland, Tschechien, Serbien, Weißrussland, Georgien und Südkorea ist hörbar ein Musiker von Format. Somit sind sie technisch über jeden Anspruch erhaben. Als Gäste holten sie sich die exzellenten Pianistinnen Lilian Akopova und Milana Chernyavska in das Ensemble. Die wussten die gesangliche Seite der Stücke anrührend auszukosten, doch auch den nötigen Esprit einzubringen. Und natürlich machten ihnen die Höchstschwierigkeiten viel Spaß, die sie mit Bravour meisterten. So sind es vor allem die vielen Momente subtiler musikalischer Interaktionen zwischen den Musikern, das wunderbare Imitieren von Gesten und Abnehmen verschiedenster Klangfarben, die staunen machen.

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