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Tom Schilling als Fabian in dem ausgezeichneten Film "Fabian oder der Gang vor die Hunde" von Dominik Graf.

© dpa

Update

Potsdamer Filmpreis Clio für Dominik Graf: "Im besten Sinne dem Zeitgeist verweigert"

Mit "Fabian oder der Gang vor die Hunde" hat Dominik Graf einen Schlüsselroman der Weimarer Republik verfilmt. Warum er dafür vom Potsdamer Filmfestival Moving History ausgezeichnet wird.

Potsdam - Der Potsdamer Filmpreis Clio geht wie berichtet in diesem Jahr an Dominik Graf für die Produktion "Fabian oder der Gang vor die Hunde". Das Filmmuseum Potsdam äußerte sich nun zur Begründung der Jury. Dominik Graf sei ein Film gelungen, "der sich im besten Sinne dem Zeitgeist verweigert. Obwohl keine Sekunde langweilig oder artifiziell, sperrt er sich gegen jede Haltung folgenlosen Konsums." Der Filme rege zum Nachdenken über den Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an. "Mehr kann ein historischer Film nicht leisten." 

Der Preis wird jährlich von dem Filmfestival Moving History an den besten Film zu einem histori­schen Thema vergeben. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Landes­hauptstadt Potsdam ge­stiftet. Die diesjährige Preisverleihung findet am 24. September in Anwesenheit des Regisseurs statt. Schirmherr des Festivals ist Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.

Gedreht in den Babelsberger Studios

"Fabian oder der Gang vor die Hunde" ist die filmische Adaption des gleichnamigen Romans von Erich Kästner. Der titelgebende Jakob Fabian, gespielt von Tom Schilling, wird beschrieben als "32 Jahre alt, Beruf wechselnd, zur Zeit Reklamefachmann". Fabian ist Werbetexter in der späten Weimarer Republik, gerät zwischen zwei Frauen und in den Strudel der Geschichte zur Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus. Gedreht wurde der Film unter anderem in den Filmstudios Babelsberg.

Der zum vierten Mal vergebene Preis wird bereits zum zweiten Mal entkoppelt vom eigentlichen Festival verliehen. Das 2017 unter der Schirmherrschaft der Regisseurin Margarethe von Trotta gegründete Festival "Moving History" sollte ursprünglich alle zwei Jahre stattfinden, ringt aber mit der Finanzierung.

Entkopplung des Preises vom Festival

Um den Preis dennoch zu etablieren, fiel die Entscheidung der Macher:innen für eine Entkoppelung. "Wir sind ein junger Preis, der erst allmählich in der Branche bekannt wird", sagte Festivalleiterin Ilka Brombach 2020. "Aber wenn er seriös vergeben werden soll, dann brauchen wir Kontinuität, dann muss er jährlich vergeben werden."

2020 ging der Preis an Caroline Link für "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl". Vergeben wurde er aufgrund der Corona-Pandemie im Rahmen einer digitalen Veranstaltung. Das Filmmuseum Potsdam, Austragungsort und Veranstalter des Festivals, begeht im Jahr 2021 sein 40. Jubiläum

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