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Viktorianische Grüße. Das Schloss Babelsberg wurde im englischen Stil erbaut, der davorliegende Pleasure Ground ebenfalls.

© Andreas Klaer

Neue Konzertreihe des Deutschen Filmorchesters: Babelsberger für Babelsberg

Das Deutsche Filmorchester Babelsberg erinnert sich seiner historischen Wurzeln – mit einer neuen Konzertreihe an verschiedenen Orten in Babelsberg.

Potsdam - Von Babelsberg für Babelsberg: Das ist das Motto einer neuen Konzertreihe, die das Deutsche Filmorchester Babelsberg in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) angekündigt hat. „Babelsberger Konzerte“ soll die Reihe heißen, den Auftakt macht ein Konzert im Rahmen des coronabedingt verschobenen „British Day“ am kommenden Samstag, dem 28. Mai von 14 bis 21 Uhr: eine Hommage an die viktorianische Architektur des Schlosses Babelsberg, an die britische Kultur und Geschichte, an Promenadenkonzerte und Picknicks. 

Konzipiert haben das Orchesterleiter Klaus-Peter Beyer und die langjährige Leiterin der Musikfestspiele Andrea Palent. Geplant ist ein Mix aus Literatur und Musik – bei dem das Filmorchester künftig im Jahresrhythmus die Promenadenkonzerte beisteuern will. Die Tickets für den Auftakt sind allerdings bereits ausverkauft, was Intendant Klaus-Peter Beyer als Indiz dafür nimmt, dass seine Analyse stimmt: In dem Stadtteil, den das Orchester im Namen trägt, mangelt es an Musik, der Hunger danach ist groß. Das soll sich mit der neuen Konzertreihe ändern. 

Konzerte im Park, in Gärten und Villen

Mit den „Babelsberger Konzerten“ soll künftig nicht nur der Babelsberger Park am „British Day“ im Frühling bespielt werden, sondern ab 2023 soll es auch Gartenmusiken im Sommer geben und Hauskonzerte im Winter. Während sich Klaus-Peter Beyer für den „British Day“ auch ein großes Format mit Stummfilmkonzert vorstellen kann (am liebsten ein Frühwerk Hitchcocks), sollen die Sommer- und Winterkonzerte ab kommendem Jahr bewusst einen intimen Gegenpol bilden: kleine Formate, die den direkten Kontakt zwischen Zuhörer:innen und Publikum ermöglichen. 

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Für die Gartenkonzerte sucht er nach Gartenliebhabern, die ihre eigenen Gärten zur Verfügung stellen würden („vom Villenbesitzer bis zum Laubenpieper“). Die Hauskonzerte sollen in der Villenkolonie Babelsberg stattfinden, in Zusammenarbeit mit Babelsberger Filmemacher:innen. Das Deutsche Filmorchester Babelsberg sucht mit der Konzertreihe Anschluss an seine historischen Wurzeln. Gegründet wurde das Orchester 1918, als Ufa Sinfonie Orchester – in Babelsberg. 

Von der Defa bis Leo Carax

Als die Defa 1946 gegründet wurde, setzte sie die Tradition der Filmmusikeinspielungen fort, das Orchester hieß nun Defa Sinfonieorchester. Mit der Auflösung der Defa-Studios 1989 wurden die Musiker:innen zum Teil der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam. Der Name und das Selbstverständnis blieben jedoch erhalten: Vier Jahre später fusionierte das Defa Sinfonieorchester mit dem Radio Berlin Tanzorchester – es entstand das Deutsche Filmorchester Babelsberg.

Heute hat das Orchester 55 fest angestellte Mitglieder und spielt internationale Filmmusiken wie die von Leos Carax’ „Annette“ ein, oder auch TV-Mehrteiler wie „Der Palast“. Eine eigene Konzertreihe für den Filmbezirk Babelsberg aber – das gab es noch nie.

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