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In der Ausstellung werden mehr als 100 Werke gezeigt.

© Manfred Thomas

Museum Barberini in Potsdam: Hasso Plattners Impressionisten-Schau wird eröffnet

Mit der Sammlung des SAP-Mitbegründers und Mäzens steigt Potsdam in den Kunst-Olymp auf. Und die nächsten Ausstellungen versprechen ebenfalls Großes.

Von Peer Straube

Potsdam - Die Landeshauptstadt beherbergt ab sofort eine der bedeutendsten privaten Gemäldesammlungen der Welt. Mehr als 100 Werke berühmter Impressionisten wie Monet, Renoir und Caillebotte aus dem Privatbesitz des SAP-Mitbegründers und Mäzens Hasso Plattner werden ab Samstag dauerhaft im von ihm gestifteten Museum Barberini zu sehen sein. „Jetzt haben wir eine eigene Sammlung, die sich mit Museen auf der ganzen Welt messen kann“, sagte Barberini-Direktorin Ortrud Westheider am Donnerstag vor Journalisten im Potsdamer Nikolaisaal.

Einzigartige Sammlung von Monets

Erfreuen können sich die Besucher künftig unter anderem an allein 34 Gemälden von Claude Monet, darunter sein mit 111 Millionen Dollar bislang teuerstes Bild, eine Abendstimmung aus der „Getreideschober“-Reihe. Potsdam verfügt damit über die größte Sammlung von Werken dieses Künstlers in Europa außerhalb von Paris. Auch der Bestand an Bildern von Caillebotte, Pissarro, Signac, Sisley und Vlaminck ist nach Museumsangaben in Deutschland einzigartig.

Nichts ersetzt das Original

Sie kenne „keine einzige Sammlung dieses Umfangs und dieser Qualität, die von einem einzigen Sammler zusammengetragen wurde“, sagte Westheider. Plattners Tochter Stefanie, Mitglied des Stiftungsrats der Hasso-Plattner-Stiftung, bedauerte, dass ihr Vater wegen der Coronakrise nicht persönlich zur Eröffnung aus den USA nach Potsdam kommen könne. Er habe sich sehr lange auf diesen Tag gefreut, wolle aber in Zeiten geltender Reise- und Kontaktbeschränkungen mit gutem Beispiel vorangehen. Die Pandemie mit all ihren technischen Möglichkeiten wie Bildschirmkonferenzen oder virtuellen Rundgängen habe den Menschen eines klar gemacht: „Am schönsten ist es doch mit dem Original“, sagte Stefanie Plattner. Kein Video, kein Foto könne die „sinnliche Begegnung“ ersetzen, die ein Besucher mache, wenn er die Meisterwerke in ihrer Farbenpracht im Original bewundern könne. Der Abschied von seinen Bildern sei ihrem Vater sehr schwer gefallen, sagte Stefanie Plattner. Er sei aber der Meinung, dass sich die Menschen weltweit an ihnen erfreuen können sollten. 

Potsdam rückt im Kunst-Ranking auf

Mit Plattners Sammlung rücke Potsdam auf in eine Reihe von Städten, in denen wohlhabende Mäzene Kunsthäuser von Weltgeltung gegründet hätten, sagte Westheider. Als Beispiele nannte sie das 1815 vom gleichnamigen Bankier gestiftete Städel-Museum in Frankfurt am Main, das mit unter anderem mehr als 3100 Gemälden heute zu den bedeutendsten deutschen Museen überhaupt gehört, und das vom Industriellen Solomon Guggenheim gegründete gleichnamige Museum für abstrakte Kunst in New York. 

Das Ur-Impressionisten-Gemälde kommt 2023

Die in Potsdam ausgestellten Meisterwerke stellten eine der bedeutendsten Sammlungen weltweit zu diesem Thema dar, sagte Museumskurator Daniel Zamani. Plattners Sammlung ermögliche es dem Barberini nun, international selbst als Leihgeber bedeutender Werke zu fungieren und im Gegenzug solche für die weiterhin stattfindenden Wechselausstellungen ausgeliehen zu bekommen, so Westheider. So dürfen sich die Potsdamer im Jahr 2023 auf ein ganz besonderes Exponat freuen: Mit Claude Monets „Impression, Sonnenaufgang“ wird im Barberini dann das berühmteste Bild des Impressionismus überhaupt und jenes, das der Kunstrichtung ihren Namen gab, im Barberini zu sehen sein. Es handele sich um eine Leihgabe aus dem Musée Marmottan Monet in Paris, so Zamani. 

Surrealismus mit Dalí und Magritte

Als nächste große Ausstellung wird am 7. November eine Schau mit Werken russischer Impressionisten eröffnet, die für 2020 geplante und wegen Corona verschobene Rembrandt-Schau findet im nächsten Frühjahr statt. Im Oktober 2021 folgt unter dem Titel „Surrealismus und Magie“ eine Schau mit Werken unter anderem von Salvador Dalí, René Magritte und Max Ernst, 2022 sollen Werke des abstrakten Expressionismus gezeigt werden, unter anderem von Jackson Pollock.

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