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Meisterwerke: Museum Barberini plant große Rembrandt-Ausstellung

Bis Mitte Juni zeigt das Museum Barberini noch Werke von Picasso, dann folgen Meisterwerke des Barocks und schon im kommenden Jahr erwartet die Besucher der nächste Höhepunkt: Rembrandt.

Potsdam - Das Potsdamer Kunstmuseum Barberini hat für das kommende Jahr zwei weitere hochkarätige Ausstellungen angekündigt. Vom 27. Juni 2020 ist eine Schau mit Werken von Rembrandt geplant, einem der bekanntesten niederländischen Künstler des Barocks. Unter dem Titel „Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts“ sollen laut der Ankündigung auf der Barberini-Internetseite auch andere Maler jener Kunstepoche zu sehen sein. Die Ausstellung wird demnach mit dem international angesehenen Kunstmuseum Basel vorbereitet, das über eine große Sammlung holländischer und flämischer Malerei des 17. Jahrhunderts verfügt. Die Schau wird bis zum 11. Oktober 2020 zu sehen sein.

Ab dem 7. November 2020 geht es dann weiter mit der Ausstellung „Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde“. Die Schau wird in Zusammenarbeit mit der staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau vorbereitet – es handelt sich neben der St. Petersburger Eremitage um eine der größten und wichtigsten Kunstsammlungen Russlands. Bei dieser Ausstellung sollen den Angaben zufolge russische Künstler im Mittelpunkt stehen, die sich vom französischen Impressionismus inspirieren ließen – zum Beispiel Ilja Repin, der später zu einem der bedeutendste Vertreter des russischen Realismus avancierte.

Schon aktuell lockt das Museum tausende Besucher nach Potsdam, die die Ausstellung „Picasso. Das späte Werk“ noch bis zum 16. Juni erleben wollen. Bisher habe man schon rund 100.000 Gäste gezählt, sagte Museumssprecherin Marte Kräher am Mittwoch auf PNN-Anfrage.

Jauch führt durch die Ausstellung

Als nächste große Ausstellung nun zunächst ab dem 13. Juli die Schau „Wege des Barock“ mit mehr als 50 berühmten Leihgaben aus Rom zu sehen. Unter den gezeigten Gemälden befindet sich auch eines der bedeutendsten Werke von Caravaggio – sein Ende des 16. Jahrhunderts entstandenes Bild „Narziss“. Der dazu passende Audioguide werde einmal mehr von TV-Moderator Günther Jauch gesprochen, hieß es in einer offiziellen Presseerklärung des Museums vom Mittwoch. Die bis zum 6. Oktober angesetzte Ausstellung steht im Zentrum des Sommerfestivals zum Thema Italien in Potsdam, das gemeinsam mit der Schlösserstiftung veranstaltet wird. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt mit dem Palazzo Barberini in Rom, nachdem auch das Potsdamer Museum benannt wurde. Dessen Vorgängerbau hatte Friedrich der Große im 18. Jahrhundert am Alten Markt bauen lassen, im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Von 2013 bis 2016 ließ der Milliardär und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner das Haus als Kunstmuseum durch seine Stiftung wiederaufbauen. Seit der Eröffnung Anfang 2017 hat sich das Museum zu einer der wichtigsten Potsdamer Touristenattraktionen entwickelt, mit mehreren 100.000 Besuchern pro Jahr (siehe unten).

Ein Höhepunkt folgt dem anderen

Dass der Zuspruch abreißt, ist kaum zu erwarten. So ist nach der Barock-Ausstellung ab dem 26. Oktober dieses Jahres die Schau „Van Gogh. Stillleben“ geplant, die sich bis zum 2. Februar 2020 mehr als 20 Werken des niederländischen Künstlers widmet, der als Mitbegründer der modernen Malerei gilt. Sein schwieriges Leben ist gerade im Film „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“ mit Willem Dafoe in der Hauptrolle zu sehen ist. Für die Van-Gogh-Ausstellung kooperiert das Museum Barberini mit zwei niederländischen Partnern, dem Van Gogh- sowie dem Kröller-Müller Museum, die beide jeweils umfangreiche Sammlungen des berühmten Malers besitzen.
Anfang 2020 geht es mit dem nächsten Höhepunkt weiter: Vom 29. Februar bis 1. Juni 2020 sind unter dem Titel „Monet. Orte“ Landschaftsbilder des französischen Impressionisten zu sehen. Dies ist ein Projekt mit dem Denver Art Museum im US-Bundesstaat Colorado, wo die Monet-Schau schon im Oktober eröffnet.

Im Museum ebenfalls schon zu sehen ist ein Teil der Plattner-Sammlung, nämlich einige seiner Werke von Künstlern aus der ehemaligen DDR. Die Sammlung ostdeutscher Kunst soll perspektivisch im ehemaligen Terrassenrestaurant Minsk unterkommen. Plattner will der Minsk mithilfe seiner Stiftung von den Stadtwerken kaufen und es zu einem Museum für DDR-Kunst umbauen. Das Umfeld am Brauhausberg soll unter anderem mit einem Springbrunnen und einem hohen Grünanteil städtebaulich deutlich aufgewertet werden. Ferner will die Stiftung dort rund 120 Wohnungen im mittleren Preissegment bauen lassen.

Im PNN-Interview hatte Plattner dazu Ende März angekündigt, er wolle auch seine komplette Privatsammlung weltberühmter Gemälde nach Potsdam holen und im Museum Barberini ausstellen – ein Vorhaben, dass er wegen des Kulturgutschutzgesetzes zeitweise ad acta gelegt hatte. Unter anderem geht es um Meisterwerke des französischen Impressionismus und Post-Impressionismus.

Eines der erfolgreichsten Kunsthäuser in Deutschland

Schon die Eröffungsausstellung des Museum Barberini – gezeigt wurden Werke des Impressionismus und der Klassischen Moderne – sahen von Januar bis Ende Mai 2017 mehr als 320.000 Besucher. Die nächste Ausstellung „Von Hopper bis Rothko“ hatte dann mehr als 140.000 Gäste. Bei der dann folgenden DDR-Kunstausstellung „Hinter der Maske“ wurden rund 110.000 Besucher gezählt. Ab Februar 2018 wurden dann unter dem Titel „Welttheater“ Bilder von Max Beckmann gezeigt, was nach Museumsangaben rund 90.000 Interessenten angelockte. Einen größeren Andrang erlebte die Gerhard-Richter-Ausstellung, bei der mehr als 150.000 Kunstfreunde kamen. Bei den Werken des französischen Neoimpressionisten Henri-Edmond Cross wurden zuletzt 85.000 Zuschauer gezählt. Auch wegen dieser Zahlen gilt das Museum schon jetzt als eines der erfolgreichsten Kunsthäuser in Deutschland. 

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