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Für wen ist hier Platz? Der Park Babelsberg ist Kulturerbe und Badeort: ein Nebeneinander, den "Localize" 2021 thematisieren will.

© Andreas Klaer

Localize-Festival im Park Babelsberg: Pleasureground und Rodelparadies

Das Motto des Localize-Festivals 2021 lautet „Begegnungen“. Es will im August den Park Babelsberg erkunden und fragt: Wie funktioniert gesellschaftliches Miteinander?

Potsdam - Das Festival „Localize“ begibt sich in neue Gefilde: Im letzten Jahr machte es unter dem Motto „Centershock“ in Potsdams Mitte der Einheitsexpo Konkurrenz – 2021 will es nun das Weltkulturerbe erkunden. Vom 20. bis 22. August findet das selbsternannte „Festival für Stadt, Kultur und Kunst“ im Park Babelsberg statt. Das diesjährige Motto liest sich pandemiebedingt ambivalent: „Begegnungen“.

Tänzelnde Ausweichmanöver im öffentlichen Raum

Nie dürfte die vielzitierte „Furcht vor Nähe“ aktueller gewesen sein – und nie direkte Begegnungen ersehnter als in Zeiten hochansteckender Krankheiten. „Mit dem Verlassen der heimischen vier Wände werden virologisch unkontrollierbare Gefilde betreten“, schreiben die Festivalmacher:innen auf der Webseite. „Tänzelnde Ausweichmanöver auf einem der unendlichen Spaziergänge sind die Folge der ersehnten und doch gefürchteten Nähe der Anderen.“ 

„Localize“ gibt es seit 2008. Der thematische Schwerpunkt wechselt, das Prinzip bleibt: ein Team aus Studierenden, Kulturschaffenden und Kreativen erschließt sich künstlerisch städtischen Raum. 

Badestellen und Sichtachsen satt

Dem Park Babelsberg will sich das Festival in all seiner Widersprüchlichkeit „als Weltkulturerbe mit Pleasureground und Sichtachsen satt“ annähern – der gleichzeitig für Potsdamer:innen auch „Vorgarten, Badestelle und Rodelparadies“ ist. Wie kann man das gemeinsame Erbe der Gartenkunst fürsorglich behandeln und den Ort zugleich als Erholungs- und Begegnungsort erhalten? Das will „Localize“ 2021 erkunden. Das Motto „Begegnungen“ soll so auch in seiner sozialen und politischen Dimension betrachtet werden: Wie funktioniert gesellschaftliches Miteinander?

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Beiträge in Form von Klang, Bild, Spiel gesucht

Dafür ruft das Festival noch bis zum 21. Mai zur Mitarbeit auf: Künstler:innen, Kulturschaffende und Stadtbewohner:innen sind eingeladen, sich künstlerisch dem Thema anzunähern. „Von Klang, Bild, Gespräch, Spiel, Bewegung, Objekt bis Aktion – alle medialen und ästhetischen Formate werden gesucht.“ Ob experimentell, genreübergreifend oder ortsspezifisch, wichtig ist: corona-kompatibel. 

Ob das Festival stattfinden kann, wird letztlich jedoch davon abhängen, wie hoch im August die Inzidenz in Potsdam ist. Ab 100 werden laut neuem Infektionsschutzgesetz alle Kulturveranstaltungen untersagt – ob drinnen oder draußen. 

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