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Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (hier im Kloster Chorin) ist einer der vielen Kulturakteure im Land Brandenburg. 

© DPA

Kulturrat Brandenburg gegründet: „Brandenburg als Kulturregion stärken“

Berlin hat einen, der in Potsdam hat jüngst sogar Verstärkung bekommen: Jetzt hat sich auch für das Land Brandenburg ein Kulturrat gegründet. Der Impuls dafür kam aus der Politik.

Potsdam - Die Kulturakteure Brandenburgs rücken näher zusammen. Nachdem sich vor Kurzem angesichts der zu erwartenden Folgen der Coronakrise in Potsdam ein neues Netzwerk zu Stärkung der lokalen Szene gegründet hatte, hat nun auch das Land Brandenburg einen Kulturrat. 

Mehr als 30 Brandenburger Kulturschaffende waren Ende August in Potsdam zusammengekommen, um eine Satzung zu beschließen und sich als rechtsfähiger Verein zu gründen, teilte der Rat mit.

Rat will gemeinsame kulturpolitische Interessen formulieren

Ziel des unabhängigen Zusammenschlusses ist es, "das öffentliche Interesse für kulturelle Entwicklungen und kulturpolitische Entscheidungen in Brandenburg zu fördern." Es gehe darum, "gemeinsame kulturpolitische Interessen zu formulieren und sie in der Öffentlichkeit und gegenüber politischen Gremien zu vertreten sowie die Begegnung und den Austausch von Menschen durch Kunst und Kultur zu ermöglichen und zu fördern."

Aufgabe des Vereins sei es weiterhin, die Vielfalt und Qualität der kulturellen Infrastruktur und der kulturellen Bildung unterstützen, um so" Brandenburg als Kulturregion in Deutschland und Europa zu stärken".

Pressesprecherin der Filmuni zur Ratssprecherin gewählt

Zur Sprecherin des Rates wurde Julia Diebel, Pressesprecherin und Leiterin des Bereichs Kommunikation und Marketing an der Potsdamer Filmuniversität Babelsberg, gewählt. Die Kunst- und Kulturschaffenden Brandenburgs erhielten so jetzt eine gemeinsame Stimme, "die sich hoffentlich zu einer ganzen starken im Land entfalten wird“, kommentierte Diebel die Wahl. 

Weitere Mitglieder des neugewählten Vorstandes sind Diebels Stellvertreter Thomas Schmidt, Orchestermusiker im Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt/Oder, und Tino Höch, Vorsitzender des Landesverbandes der Freien Musikschulen Brandenburg e.V.

Spartenübergreifend Kultur stärken, politische Entscheidungen begleiten

Der Kulturrat Brandenburg beabsichtige, den Landtag, die Landesregierung und andere politische Entscheidungsträger bei der Umsetzung der Empfehlungen des Vereins und bei Kulturplanungen zu beraten und zu begleiten, hieß es weiter. Kultur in Brandenburg solle spartenübergreifend gestärkt, der Informations- und Erfahrungsaustausch der Mitglieder intensiviert werden. 

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Mitglied des Kulturrates Brandenburg kann werden, wer im Bereich von Kunst und Kultur in Brandenburg tätig ist. Die Wirken der- oder desjenigen solle "eine Bedeutung für die Kultur in Brandenburg" haben und die Ziele des Vereins unterstützen. Auch die Möglichkeit von Fördermitgliedschaften und die Bildung von Arbeitsgruppen sei vorgesehen.

Die Initiative kam aus der Politik

Die Initiative zur Gründung des Rates geht auf Ulrike Liedtke zurück, die im Dezember zu einer Auftaktveranstaltung zur Gründung eines Kulturrates Brandenburg aufgerufen hatte. 

SPD-Politikerin Ulrike Liedtke, Präsidentin des Brandenburger Landtages, gab 2019 den Impuls zu dem jetzt gegründeten Kulturrat Brandenburg. 
SPD-Politikerin Ulrike Liedtke, Präsidentin des Brandenburger Landtages, gab 2019 den Impuls zu dem jetzt gegründeten Kulturrat Brandenburg. 

© dpa

Die SPD-Politikerin ist Präsidentin des Brandenburger Landtags. „Die Gründung eines Kulturrates Brandenburg ist heute noch notwendiger als bisher gedacht“, wird Liedtke zitiert. „Uns allen geht es darum, dass Brandenburger und Brandenburgerinnen Kultur erleben können und dass Künstler von ihrer Arbeit leben können. Das muss auch künftig im Haushalt des Landes abgebildet werden.“  

Lena Schneider

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