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Im Museum Barberini war bis vor Kurzem "Impressionismus in Russland" zu sehen. Jetzt haben Geflüchtete aus der Ukraine hier freien Eintritt. 

© Andreas Klaer

Eintritt frei für Geflüchtete aus der Ukraine: Wie Potsdamer Museen sich solidarisieren

Ob Barberini, Filmmuseum Potsdam, die kommunalen Museen oder Schloss Sanssouci: Alle großen Potsdamer Museen gewähren Geflüchteten freien Eintritt. Einige planen noch viel mehr.

Potsdam - Die Solidarität mit der Ukraine reißt auch in der Kultur nicht ab. Das Museum Barberini hatte bereits vor einigen Tagen verkündet, Geflüchteten aus der Ukraine freien Eintritt zu gewähren – kostenlose Führungen in ukrainischer Sprache sind in Vorbereitung. Nun hat auch das Filmmuseum Potsdam bekanntgegeben, dass Ausstellungen und Filme ab sofort kostenlos für Geflüchtete sind – ausdrücklich nicht nur für jene aus der Ukraine.

In Sanssouci gibt es einen ukrainischen Audioguide

Somit sind alle großen Potsdamer Museen Geflüchteten kostenfrei zugänglich. Auch bei der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) ist der Eintritt für Geflüchtete frei. Im Schloss Sanssouci gibt es sogar einen kostenlosen Audioguide in ukrainischer Sprache – Olena Selenska, die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten, hatte ihn erst im August mit einem Grußwort übergeben. Auch in Potsdam Museum und Naturkundemuseum, den kommunalen Einrichtungen, haben Geflüchtete ab sofort freien Eintritt, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Im Haus Brandenburgisch-Preußischer Geschichte gilt seit Kurzem ohnehin ein freiwilliger Eintritt „zwischen 0 und 6 Euro“. 

„Es geht darum, Menschen auf der Flucht zumindest momentweise wieder so etwas wie Alltag zu ermöglichen“, sagt Christine Handke, Leiterin des Filmmuseums. Auch Begleitpersonen von Geflüchteten zahlen im Filmmuseum nichts. An Samstagen und Sonntagen soll es dort jeweils um 15 Uhr eine Stunde Bastelaktivitäten für geflüchtete Kinder geben. Im Kinoprogramm sind Stummfilme geplant sowie, zusammen mit der Defa-Stiftung, eine Reihe mit ukrainischem Kino.

Gemeinsame Initiative, um Geflüchteten einen Ort zu geben

Achim Klapp, Sprecher des Museums Barberini, berichtet von einer gemeinsamen Initiative von Barberini, Filmmuseum, Potsdam Museum und SPSG, um „Geflüchteten einen Ort zu geben“. Was das Filmmuseum angekündigt hat, ist demnach auch andernorts geplant: ein „Open House“ für Geflüchtete. Am Barberini soll es in etwa zwei Wochen losgehen.

Unterdessen gibt es weiter Solidaritätskonzerte, wie etwa heute um19 Uhr in der Bornimer Kirche mit dem Ensemble Hauptstadtblech. Mehr als siebzig Brandenburger Kulturakteure formulierten letzte Woche ihre Solidarität mit der Ukraine, darunter das Hans Otto Theater. Letzteres ist auch unter den siebzig Theatern, die am Montag eine Absichtserklärung veröffentlichten: Es gelte jetzt, „ukrainische Theaterkünstler:innen in unseren Häusern zu empfangen, zu beherbergen und aufzuführen“.

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