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Der britische Schriftsteller Julian Barnes liest Ende Mai in Potsdam.

© picture alliance / dpa

Update

Einstimmung auf LIT:potsdam: Julian Barnes, Delia Owens und David Vann zu Gast in Potsdam

Anfang Juni findet in Potsdam das Literaturfestival LIT:potsdam statt. Große Literaten wie Julian Barnes machen bereits vorab Lust auf das Event.

Von Sarah Kugler

Potsdam - Katastrophen können zu großen Kunstwerken inspirieren. Beispielsweise zu einem Gemälde, wie der Maler Théodore Géricault es 1819 mit „Das Floß der Medusa“ schuf. Auf einer wahren Begebenheit, nämlich dem Untergang einer Fregatte und dem Bau eines Rettungsfloßes, beruht das Gemälde – in seinem Buch „Kunst sehen“ erzählt der britische Autor Julian Barnes davon. Sein aktuelles Buch, das er am Pfingstsonntag, dem 31. Mai, um 19 Uhr im Museum Barberini vorstellt, vereint 17 Texte über seine Lieblingsmaler der Romantik bis zur Postmoderne und ihre Werke. 

Das Buch erschien im Vorjahr in deutscher Übersetzung, die Lesung findet in englischer Sprache statt. Das anschließende Gespräch wird ins Deutsche übersetzt. Mit der Eintrittskarte für die Veranstaltung kann die Barberini-Ausstellung „Monet. Orte“ eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn besucht werden. Tickets für 15 Euro sind im Barberini erhältlich. 

Auch Delia Owens ist in Potsdam zu Gast

Die Veranstaltung ist eine Einstimmung auf das Lit:Potsdam-Festival, das vom 2. bis 7. Juni stattfindet. Bereits am 26. April gastiert im Zuge dessen wie berichtet die amerikanische Autorin Delia Owens im Palais Lichtenau, Kurfürstenstraße 40. Sie stellt ihren Debütroman „Der Gesang der Flusskrebse“ vor, der eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet: Protagonistin Kya ist das Alleinsein gewohnt. Ihre Mutter hat die Familie wegen des prügelnden Vaters verlassen, die Geschwister sind bald darauf gefolgt und irgendwann ist auch der Vater gegangen. Als junges Mädchen bleibt sie in den 1960er-Jahren im Marschland North Carolinas zurück. Wie sie sich trotzdem durchschlägt, zu einer Naturexpertin wird und sogar Liebe findet, davon erzählt der Roman. 

Es ist ein anrührendes Buch, das die 71-jährige Zoologin mit nach Potsdam bringt. Ein Buch, das ein bisschen kitschig daherkommt, aber als schöne, sehr gut verträgliche Portion, ähnlich wie manch Hollywoodfilm. Tatsächlich ist die Verfilmung des Romans bereits geplant, wie Owens selbst in einem Video des Hanser Verlags – Verleger der deutschen Fassung – sagt. Die Leser begleiten Kya beim Heranwachsen. Dank eines Jungen aus der Stadt lernt sie lesen und schreiben, selbst gesammelte Muscheln und geräucherte Fische tauscht sie gegen Kleidung sowie andere Lebensmittel ein. Immer wieder malt sie die Pflanzen und Tiere ihres Sumpflandes, ein Verlag wird darauf aufmerksam, die Bücher verkaufen sich gut. Gerade diese Naturbeschreibungen Owens sind beeindruckend detailliert und poetisch beschrieben. Apropos Poesie: Kya schreibt auch Gedichte, die im Buch immer wieder auftauchen.

Delia Owens.
Delia Owens.

© promo

David Vann stellt "Momentum" vor

Parallel zu ihrer Geschichte wird ein Kriminalfall erzählt: Ein junger und beliebter Mann aus der Stadt wird tot aufgefunden, die erwachsene Kya wird verdächtigt, ihn umgebracht zu haben, aus Rache für verschmähte Liebe. Ob sie wirklich die Schuldige ist, soll hier selbstverständlich noch nicht verraten werden. Der Roman stand mehr als ein Jahr lang auf der Bestsellerliste der New York Times und war auch in der deutschen Übersetzung sehr erfolgreich. Tickets für die Veranstaltung können unter www.litpotsdam.de gebucht werden.
Owens Landsmann David Vann ist am 25. Mai in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, zu Gast. Im Gepäck hat er sein neues Werk. „Momentum“, in dem er über die letzten Tage seines Vaters schreibt. Christian Brückner wird die deutschsprachige Übersetzung lesen. Tickets sind unter www.literaturlandschaft.de buchbar. 

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