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Ausgezeichnet: Sophia Bösch von der Filmuniversität Babelsberg.

© Manfred Thomas

Auszeichnung für Potsdamer Filmuni-Studentin: Sophia Bösch erhält den Deutschen Kurzfilmpreis

Bereits auf der diesjährigen Berlinale feierte Sophia Böschs Film „Rå" Premiere. Jetzt wurde die Regiestudentin der Filmuniversität Babelsberg dafür mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. 

Von Sarah Kugler

Potsdam - Ihr Konkurrent Hannes Schilling hat es vorausgesehen. Vergangene Woche sagte er in einem Gespräch mit den PNN, dass Sophia Böschs „Rå“ sein Favorit für den Kurzfilmpreis sei - und er sollte recht behalten. Am Mittwochabend wurde die 30-jährige Studentin der Filmuniversität Babelsberg im Potsdamer Waschhaus in der Kategorie „Spielfilme mit einer Laufzeit von mehr als 10 bis 30 Minuten“ für ihren Film mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. 

Damit setzte sie sich unter anderem gegen Hannes Schilling durch, der wie berichtet für "Nach dem Fest" in der gleichen Kategorie nominiert war und ebenfalls an der Potsdamer Filmuni Regie studiert. Er darf sich - wie alle Nominierten  der insgesamt fünf Kategorien - über eine Prämie von 15 000 Euro freuen. Für Sophia Bösch hat sich diese Summe noch einmal verdoppelt: Alle Gewinner des Kurzfilmpreises erhalten eine Prämie von 30 000 Euro.

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Eine junge Frau setzt sich durch

In „Rå“, der auf der diesjährigen Berlinale Premiere feierte,  erzählt sie von dem Wunsch einer jungen Frau, sich in der Männerwelt zu behaupten: Die 16-jährige Schwedin Linn darf endlich mit ihrem Vater auf die Jagd gehen und erreicht einen ersten scheinbaren Erfolg: Linn schießt einen Elch. Doch ihr Stolz wird gebrochen als sich herausstellt, dass sie ein Muttertier getötet hat. Nun muss sie auch das Kalb finden, damit es nicht qualvoll verendet. Gegen den Rat ihres Vaters schlägt sich Linn allein in die Wildnis, um ihren Fehler wieder gut zu machen.

Bösch spricht fließend Schwedisch, daher auch der mysteriös klingende Filmtitel. „Rå“ kann je nach Wortart, rau, beherrschen oder nichts dafür können bedeuten. „Als Substantiv bezeichnet es außerdem einen weiblichen Waldgeist, die Hüterin des Waldes “, erklärte Bösch Anfang des Jahres auf der Berlinale. Die Wildnis als Mysterium, die Jagd als Ritual zwischen Tradition und Emanzipation.

Die Jury des Deutschen Kurzfilmpreises beschreibt „Rå“ als einen "emotional bewegenden Film, der durch seine starke Bilderwelt ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht schafft".

Kollegial: Hannes Schilling ist ein Fan von Sophia Böschs Film „Rå“.
Kollegial: Hannes Schilling ist ein Fan von Sophia Böschs Film „Rå“.

© Martin Müller

12 Nominierte aus 281 Vorschlägen

Auch für Hannes Schillings "Nach dem Fest" hat sie lobende Worte: Als einen "klugen und herausragenden Film", beschreibt sie das gegenseitige Annähern und Abstoßen zweier Obdachloser in einer kalten Nacht. Schilling ist einer von 12 Nominierten gewesen, die sich aus 281 Vorschlägen bei der Jury durchgesetzt haben. 

Der seit 1956 jährlich vom Bund vergebene Deutsche Kurzfilmpreis ist die wichtigste und höchst dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland. Seit 2005 wird die Preisverleihung gemeinsam mit einer der deutschen Filmhochschulen ausgerichtet, um die Arbeit der Hochschulen als Ausbildungsstätten kreativen Filmschaffens zu würdigen. Die Film­universität Babelsberg war in diesem Jahr zum fünften Mal Partner der Veranstaltung. Die Landesregierung unterstützt die Preisverleihung mit Lottomitteln. Die Staatskanzlei, das Kulturministerium und das Wirtschaftsministerium stellen dafür jeweils 10.000 Euro zur Verfügung. 

Neben Sophia Bösch wurden auch Daniel Popst mit "Hostel" in der Kategorie "Spielfilme mit einer Laufzeit bis 10 Minuten", Florian Maubach  für „Räuber & Gendarm“ in der Kategorie "Animationsfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten", Brenda Lien Brenda Lien für „Call of Comfort” in der Kategorie "Experimentalfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten" sowie Ann Sophie Lindström und Uwe H. Martin für „The Bitter with the Sweet” in der Kategorie "Dokumentarfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten" ausgezeichnet. Außerdem erhielt Julian Anselmino für  „Impreza - Das Fest“ den "Fakultativen Sonderpreis für einen herausragenden Film mit einer Laufzeit von mehr als 30 bis 78 Minuten".

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