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Das Gemälde „Meules“ des Impressionisten Claude Monet (1840-1926) im Museum Barberini. Hasso Plattner mit seiner Hasso-Plattner-Stiftung hat das Bild im Frühjahr 2019 für rund 111 Millionen Dollar ersteigert.

© Sabine Schicketanz

Auktions-Weltrekord durch Hasso-Plattner-Stiftung: Das teuerste Monet-Bild der Welt hängt in Potsdam

Im Frühjahr 2019 machte eine Auktion weltweit Schlagzeilen: Ein Bild des französischen Landschaftsmalers Claude Monet wurde für 111 Millionen Dollar verkauft. Der Käufer blieb anonym - bis jetzt.

Potsdam - Im Auktionshaus Sotheby’s in New York sind große Summen keine Seltenheit. Dieser Kauf bei einer Auktion jedoch galt als Sensation und machte weltweit Schlagzeilen: Am 14. Mai 2019 erwarb ein unbekannter Bieter für knapp 111 Millionen Dollar ein Werk des französischen Landschaftsmalers Claude Monet. Damit stellte der anonyme Käufer einen neuen Auktions-Weltrekord auf. Noch nie zuvor hatte ein impressionistisches Kunstwerk für einen derart hohen Preis den Besitzer gewechselt.

Bereits nach der Versteigerung wurde spekuliert, bei dem Käufer könne es sich um die Hasso-Plattner-Stiftung des bedeutenden Kunstmäzens Hasso Platter handeln. Die Stiftung erwirbt Gemälde für ihre Sammlung. Eine Bestätigung gab es jedoch dafür bislang nicht.

"Wenn viele ein Bild unbedingt haben wollen, dann wird es teuer"

Doch jetzt schildert Hasso Plattner im exklusiven PNN-Interview, warum seine Hasso-Plattner-Stiftung das Monet-Gemälde erwarb – und wie es zu dem Rekordpreis kam: „Nun, wenn viele ein Bild unbedingt haben wollen, dann wird es teuer“, sagte Plattner. Und weiter: „Man muss wissen: Es gibt zwei Monets mit einem Sonnenuntergang hinter einem Heuhaufen. Einer ist im Museum in Boston, und der andere gehörte Paul Allen“ – Allen gründete einst gemeinsam mit Bill Gates den Konzern Microsoft.

Dieses Bild habe er immer haben wollen, „seit ich es vor langer Zeit im Museum in Chicago gesehen hatte“, sagt Kunstmäzen Plattner. Damals habe er jedoch „nicht im Traum daran gedacht, solche Bilder überhaupt jemals zu kaufen“.

Aber er habe gewusst: „Das ist ein besonderes Bild.“ Allen habe es in einer Auktion gekauft, „bei der ich ausgestiegen bin, weil der Preis sehr hoch gegangen ist“, so Plattner.

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Dann sei im vergangenen Jahr das Gemälde mit den vier Heuhaufen auf den Markt gekommen. Plattner sagt über die Auktion: „Die Gebote waren alle sehr hoch. “ Gerüchten zufolge seien es Chinesen gewesen, „die das Bild haben wollten – die haben ja Geld wie Heu!“ Doch dieses Mal wollte Plattner nicht aussteigen: „Aber da hat die Stiftung gesagt: Jetzt ist Schluss, das muss der europäischen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Ich stimme dem zu, das Bild gehört nach Europa.“ Die Hasso-Plattner-Stiftung könne es sich leisten, „dann kauft sie eben in der Zukunft ein paar Bilder weniger aber hat wichtigere“.

Heuhaufen im Barberini

Jetzt hat der teuerste Monet aller Zeiten seine Heimstätte im Potsdamer Museum Barberini – denn dort ist das Gemälde nicht nur ab dem 22. Februar in der neuen Schau „Monet. Orte“ zu sehen. Es wird auch in der neuen Dauerausstellung zu sehen sein, die am 4. September eröffnet werden soll. Dann ziehen mehr als 100 Werke der privaten Impressionisten-Sammlung Plattners in das Barberini und werden dort dauerhaft zu sehen sein.

Und wie sieht der teuerste Monet aller Zeiten aus? Das Werk zeigt vier sogenannte Getreideschober hintereinander im Licht der untergehenden Sonne. 25 Gemälde gehören zu Monets weltberühmter Serie „Meules“ (frz. für: Getreideschober), sie zeigen das Können des impressionistischen Malers Licht, Stimmungen und Farben der Natur einmalig wiederzugeben. Monat malte seine Heuhaufen in den Wintermonaten 1890/91.

Das Spätwerk des Künstlers (ab 1890) gelte heute als wesentlicher Meilenstein zwischen Realismus, Impressionismus und der Erfindung der Abstraktion im frühen 20. Jahrhundert, schreibt das Portal „Art in Words“. Die Heuhaufen im sommerlichen Sonnenlicht sollen demnach Wassily Kandinsky inspiriert haben, Maler zu werden. „Ich empfand dumpf, dass das Bild nicht nur packt, sondern sich unverwischbar in das Gedächtnis einprägt und immer ganz unerwartet bis zur letzten Einzelheit vor den Augen schwebt“ – so wird Kandinsky zitiert.

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