zum Hauptinhalt
Das Fenster des Parteibüros der Linkspartei in Nauen wurde beklebt.

© Die Linke Nauen

Wieder Attacke auf Linken-Büro in Nauen: Nach Übergriff: Zwei Tatverdächtige gefasst

Das Parteibüro der Linken in Nauen wird immer wieder attackiert - mit Farbbeuteln, NPD-Stickern und nicht ausgebrüteten Eiern. Nun wurden zwei Männer bei einem erneuten Übergriff erwischt.

Nauen – Nach einer erneuten Attacke auf das Büro der Nauener Linkspartei wurden nun zwei mutmaßliche Täter gefasst. Am frühen Sonntagmorgen hatte eine Zeugin beobachtet, wie zwei dunkel bekleidete Personen Farbbeutel auf die Fassade des Parteisitzes warfen und anschließend wegrannten. Die Polizei konnte die beiden Tatverdächtigen – zwei Männer im Alter von 26 und 29 Jahren – in unmittelbarer Nähe zum Linke-Büro stellen. Die beiden Männer standen unter erheblichem Alkoholeinfluss, zur Ausnüchterung wurden sie in Gewahrsam genommen. Ob sie der rechtsextremen Szene angehören, könne die Pdie vor einer Woche auf die Fensterfront des Linke-Büro geklebt wurden. Und vor gerade einmal vier Tagen wurden die Fenster zum wiederholten Mal beschädigt, vier Einschlagstellen wiesen die Scheiben auf. Ob die gefassten Täter auch für die bisherigen Attacken auf den Nauener Parteisitz verantwortlich sind, sei auch noch nicht klar, so der Polizeisprecher. In der nächsten Woche werde es dazu mehrere Zeugenvernehmungen geben.

Mit Bruteiern beworfen

Bereits nach einer ersten Attacke auf das Linke-Büro im März dieses Jahres sagte die Landtagsabgeordnete Andrea Johlige, die in dem Nauener Parteisitz auch ihr Wahlkreisbüro hat, den PNN, dass die Lage in Nauen für Fürsprecher der geplanten Flüchtlingsunterkunft angespannt sei. Damals waren die Fensterscheiben des Büros beschädigt worden, mutmaßlich mit einem Hammer oder ähnlichen Gegenstand. Die Polizei hatte 29 Einschlagstellen registriert.

Dann war der Parteisitz vor zwei Wochen erneut attackiert worden. Unbekannte hatten die Fassade mit Farbbeuteln und Bruteiern beworfen, konkret mit nicht ausgebrüteten Eiern, in denen aber bereits Kükenembryonen heranwuchsen. Insbesondere die toten Küken hätten bei ihren Parteigenossen für große Bestürzung gesorgt, sagte Johlige.

Eindeutige Bekennerbotschaften hatten die Täter bei den Angriffen auf das Linke-Büro bisher nicht hinterlassen. Bei einer Attacke auf das Auto des Nauener Mikado-Vereins im April hingegen wurde deutlich, dass die Täter offenbar aus der rechtsextremen Szene stammen. Nachdem das Auto bei der Protestaktion gegen eine „Nein zum Heim"-Demonstration in Nauen im Einsatz war, zerstachen ebenfalls Unbekannte noch in der darauffolgenden Nacht die Reifen des Vereinswagens und hinterließen eine drohende Botschaft: „Liebe Asylantenfreunde, Tröglitz ist auch hier! Bis bald!“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false