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Die EU-Kartellbehörden gaben grünes Licht für den Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte in Ostdeutschland. Hier sind die Kühltürme des Braunkohlekraftwerkes in Jänschwalde (Brandenburg) zu sehen.

© Patrick Pleul/dpa

Vattenfall-Braunkohlesparte in der Lausitz: EU-Wettbewerbshüter erlauben Verkauf ostdeutscher Braunkohle

Die letzte Hürde ist genommen: Das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands in der Lausitz wechselt den Eigentümer. Die EU-Kartellbehörden haben keine Bedenken.

Cottbus/Brüssel Die letzte Hürde für die Übergabe der Vattenfall-Braunkohlesparte in Ostdeutschland an die tschechische EPH-Gruppe ist genommen. Die EU-Kartellbehörden gaben grünes Licht für die Transaktion. Es gebe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Der geplante Zusammenschluss werde sich nicht negativ auf den Markt für den Abbau und die Lieferung von Braunkohle auswirken. Die schwedische Regierung hatte dem Verkauf des Braunkohlegeschäfts des Staatskonzerns bereits im Juli zugestimmt.

Vattenfall-Konzernchef Magnus Hall sagte der Deutschen Presse-Agentur nach der Entscheidung in Brüssel: "Wir sind sehr froh." Man sei zwar im Vorfeld davon ausgegangen, dass die Transaktion erlaubt werde, doch jetzt habe man die Bestätigung. Die Übergabe an EPH werde innerhalb der kommenden Wochen erfolgen.

Lausitz ist das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands

Vattenfall betreibt vier Gruben und mehrere Kraftwerke in Brandenburg und Sachsen. Die Lausitz ist das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands. Rund 8000 Menschen arbeiten in der Branche. Hinzu kommen weitere indirekte Arbeitsplätze etwa bei Zulieferern.

Vattenfall trennt sich von dem klimaschädlichen fossilen Rohstoff auch, um sich stärker auf erneuerbare Energien zu konzentrieren. Dem neuen Eigentümer, der tschechischen EPH-Gruppe, gehört hierzulande bereits das Bergbauunternehmen Mibrag mit Sitz in Zeitz (Sachsen-Anhalt). Die tschechische EPH-Gruppe erwartet einem Sprecher zufolge die Übergabe der Braunkohlesparte ebenfalls in Kürze.

Sitz in Cottbus

Die neue Gesellschaft innerhalb der EPH-Gruppe soll ihren Sitz in Cottbus haben. Am jetzigen Vattenfall-Firmensitz in der Lausitzstadt wurde die Nachricht aus Brüssel mit Freude aufgenommen. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Vattenfall Europe Mining, Rüdiger Siebers, sagte: "Es gab Beifall." Man habe lange darauf gewartet. "Jetzt haben wir Planungssicherheit." (dpa)

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Alkimos Sartoros

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